Die Sportwagen kehren zurück zum Nürburgring. Ende August dröhnen die Motoren anlässlich eines Laufes zur Sportwagen-Weltmeisterschaft (neudeutsch: World Endurance Championship). Erinnerungen an die legendären 1000-Kilometer-Rennen auf der Eifelstrecke werden wach, an die Seriensiege von Porsche, die Duelle zwischen Jaguar und Mercedes. Große Fahrerpersönlichkeiten saßen damals in den Gruppe C-Boliden, Michael Schumacher, Hans-Joachim Stuck, Keke Rosberg, Stefan Bellof, Jacky Ickx, um nur einige zu nennen. Der Chef der Sportwagen-WM, Gerard Neveu, hatte anlässlich der Testtage in der Eifel auch keinerlei Probleme, den Nürburgring als einen „Tempel des Motorsports“ zu bezeichnen. Auch KÜS-Partner Timo Bernhard ist dem Nürburgring verbunden, etwa durch die zahlreichen Erfolge auf der Eifelstrecke. Mit ihm sprach Hans-Georg Marmit.
Timo, wie wichtig ist für Dich ein Rennen im Porsche 919 Hybrid auf dem Nürburgring?
Das ist natürlich etwas ganz Besonderes. Der Ring ist nicht weit weg von meinem Heimatort, ich rechne da mit vielen Fans von mir. Porsche und der Ring haben sowieso eine besondere Verbindung, die Straßenfahrzeuge werden hier abgeprüft. Für mich steht der Nürburgring für viele Siege, beispielsweise das 24-Stunden-Rennen.
Wie siehst Du die Chance, auf Dauer ein Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring zu etablieren?
Da sind wir hier schon richtig. Die Historie, die Infrastruktur, die Grand Prix-Strecke ist unheimlich cool mit dem LMP1-Auto zu fahren. Der Nürburgring muss dauerhaft in den Kalender der Sportwagen-Weltmeisterschaft.
Du hast in den letzten Tagen hier getestet. Wie kommt das Auto und wie kommst Du mit der Strecke zurecht?
Es ist toll, hier mit dem Porsche 919 Hybrid zu fahren. Es macht Spaß, weil die Strecke auch sehr abwechslungsreich ist. Es ist anders zu fahren als mit dem GT-Fahrzeug. Und dann das Eifelwetter! Wir hatten gestern hier ständig wechselnde Bedingungen und nicht immer den richtigen Reifen drauf. Trotzdem konnten wir Erkenntnisse sammeln, die uns beim Rennen nützen werden.
Wie siehst Du die Chancen von Porsche hier am Ring und wie im speziellen deine als Pilot? Kommt Dir die Erfahrung hier zugute?
Ich scherze schon mit Mark Webber. Er hatte 2009 hier am Ring seinen ersten Grand Prix in der Formel 1 gewonnen. Das ist schon mal eine besondere Beziehung. Erfahrung ist wichtig, ganz klar. Um es kurz zu machen: Wir haben hier nichts anderes im Visier als den Sieg.
Kommen die noch anstehenden Rennen in der WM eurem Auto entgegen oder spielt es keine Rolle, wo gefahren wird?
Doch, es gibt schon Unterschiede. Anfang des Jahres kam Audi besser zurecht. In Spa waren wir dann konkurrenzfähig, es entwickelt sich auch alles weiter von Rennen zu Rennen. Le Mans ist da noch mal eine ganz eigene Geschichte. Ich denke aber, dass wir für den Rest der Saison ganz gut aufgestellt sind.Wie siehst Du die Chancen von Porsche im Hinblick auf den Titel?
Ganz klar gut. Porsche hat große Chancen den Titel zu holen. Wir wollen natürlich auch die Fahrermeisterschaft holen, wir wollen Weltmeister werden. Für mich als Fahrer ist das sehr wichtig, da geben wir alles.
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Foto: Jürgen C. Braun