Erste Erfahrungen: Honda FR-V

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Kompakt, sportlich und mit neuem Raumkonzept präsentiert sich der Honda FR-V ab Januar kommenden Jahres den europäischen und deutschen Kunden. Mit dem 3 plus 3-Sitzer reagieren die Japaner auf den wachsenden Erfolg kompakter Vans wie dem VW Touran. Dabei greifen sie die Sitzidee des Fiat Multipla auf und kombinieren sie mit sportlichen Motoren von 125 PS/92 kW bis 150 PS/110 kW. Der Einstiegspreis des Honda FR-V soll unter 20.000 Euro liegen.

Das Auto basiert auf der Plattform des Honda Civic und ist mit 4,28 m auch etwa so lang wie der Civic, mit 1,81 m allerdings etwas breiter. Die Breite schafft Raum für den zusätzlichen Mittelsitz vorne. Der FR-V hat sechs Einzelsitze in zwei Reihen. Der jeweils mittlere Sitz ist in der Länge verschiebbar, vorne um 27 cm, hinten um 17 cm. So darf auch ein Kind vorne mittig sitzen, weil es aus dem Wirkungsbereich des Airbags herausgehalten wird. Zumindest auf Kurzstrecken sind auch Erwachsene vorne mittig ordentlich untergebracht. Bei längeren Fahrten sollte man sich aber mögen, da der Kuschelfaktor zwangsweise recht hoch ist. Sitzen vorne nur zwei Personen, lässt sich die Lehne des mittleren Sitzes umklappen und offeriert reichlich Ablage- und Staumöglichkeiten. So bestuhlt bietet der FR-V vorne das Raumgefühl eines wirklich großen Autos. Hinten reicht der Beinraum auch für größere Menschen, selbst bei weit zurück geschobenen Vordersitzen. Honda spricht von einer kommunikativen V-Anordnung der Sitze und baut darauf, dass ein vorne mittig platziertes Kind so leichter mit den hinten sitzen Großeltern sprechen kann. Außer dem japanischen Großfamilien-Idyll entspricht der Honda auch den Anforderungen freizeitaktiver Europäer. Alle Rücksitze sind einzeln umklappbar und schaffen eine ziemlich ebene Ladefläche, die auch für Mountainbikes ausreicht, vorausgesetzt man demontiert deren Vorderräder. Der Kofferraum fasst im Normalfall 439 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen ergibt sich ein Ladevolumen von 1.600 Litern.

Zu den Freizeitaktiven passt auch das Motorenangebot, das klassenunüblich eher kräftig ausfällt. Schon der Einstiegsmotor mit 1,7 Litern hat reichliche 125 PS/92 kW. Der zweite Benziner im Angebot bietet mit 150 PS/110 kW schon richtig sportliche Leistung. Am souveränsten fährt man im viel gelobten Diesel aus dem Honda Accord mit 140 PS/103 kW und 340 Nm. Der Selbstzünder ist aber erst ab Mitte 2005 lieferbar. Für die Benziner gibt Honda Verbrauchswerte von 7,9 und 8,9 Litern an. Bei ersten Fahrten im Umland des Honda-Entwicklungszentrums bei Offenbach offenbarte auch das Fahrwerk des FR-V sportliche Qualitäten. Die breite Spur lässt den FR-V nicht nur optisch satt auf der Strasse liegen. Sollte es doch einmal zu schnell gehen, hat der FR-V alle derzeit gängigen Sicherheitstechniken an Bord. Vorerst dürfte er im Euro-NCAP Crash allerdings nur vier Sterne bekommen, weil Honda auf eine akustische Gurtwarnung verzichtet. Dafür ist der japanische Kompaktvan mit drei Sternen vorbildlich beim Fußgängerschutz.

Text: Günter Weigel

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