Die zweite Generation des Citroën Berlingo ist präsent auf unseren Straßen, mit dem nachgerüsteten Allradantrieb der elsässischen Firma Dangel als Multispace 4×4 aber selten.
Bei 4,38 Meter Länge und 1,81 Meter Breite bietet der normal 1,86 Meter hohe Berlingo Multispace einen beachtlichen Innenraum: Für die Passagiere 0,99 bis 1,02 Meter Kopffreiheit, fast 1,49 Meter Ellenbogenbreite und 25 Zentimeter Knieraum vor der Rückbank werden durch ein Gepäckabteil mit 0,99 x 1,20 Meter Grundfläche und 675 Liter Stauraum unter der Abdeckung ergänzt. Umklappbare Beifahrersitzlehne und (ab der XTR-Ausstattung) wickel- oder herausnehmbare Einzelsitze im Fond erweitern das Ladevolumen auf mehr als drei Kubikmeter.
Äußerlich unterscheidet sich der Berlingo Multispace 4×4 nur durch die Aufkleber auf der Fronthaube und an den Seiten sowie durch die für 20 Zentimeter Bodenfreiheit leicht höher gelegte Karosserie von seinen frontgetriebenen Serienbrüdern. Am Armaturenbrett machen den Unterschied nur die Markierung für den (sechsten) Kriechgang auf dem Schalthebel und zwischen Lenksäule und Klima-Regelung der Drehschalter für den Allradantrieb. Damit lassen sich bei ECO 2WD Frontantrieb, bei AUTO 4WD automatisch per Viscokupplung zuschaltender Allradantrieb und bei REAR LOCK die 100prozentiger Sperre des Hinterachs-Differentials (bis 35 km/h) elektrisch wählen. Im Gepäckraum kostet das links montierte, vollwertige Reserverad etwa 90 Liter Stauraum.
Die wesentlichen Unterschiede des Berlingo 4×4 zum Fronttriebler liegen unter dem Fahrzeugboden. An das mechanische Fünfgang-Seriengetriebe ist für 1.480 Euro ein Reduktionsgetriebe angeflanscht und wird nur zusammen mit der Hinterachs-Differentialsperre für 750 Euro extra ausgeliefert. Von der Viscokupplung leitet die zweifach im eigens eingesetzten Mitteltunnel gelagerte Gelenkwelle durch den (dazu zweiteilig ausgeführten) 50-Liter-Tank die Kraft ins Heck. Dort ist die verformbare Querträger-Hinterachse durch die Dangel-Konstruktion mit oberen Querlenkern, Antriebswellen und stärkeren Schraubenfedern ersetzt. Der Allrad-Umbau allein kostet 6.700 Euro und für M+S-Kompletträder mit der Reifengröße 215/60 R 16 statt der Original-Reifen sind zusätzlich 545 Euro fällig.
Text und Fotos: Karl Seiler