Buchtipp – Rita Falk: Funkenflieger

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Man kennt Rita Falk vor allem als Erfinderin des Franz Eberhofer. Jenem Kommissar, der seine Fälle auf urige Weise löst, die immer einen kulinarischen Hintergrund haben, und der die passenden Rezepte zum Nachkochen gleich mit liefert.

Aber: Die Welt ist nicht nur lustig. Daher will ich auch über die anderen Seiten des Lebens schreiben, sagt die Autorin. Dass sie auch das souverän beherrscht, hat sie mit ihrem Buch Hannes bewiesen, nach dessen Veröffentlichung sie zahlreiche Briefe von Lesern bekam, die eine persönliche Trauer mit der Lektüre dieses Buches besser bewältigt haben.

Nun also der Funkenflieger, die Geschichte einer jungen Frau, die schon Mutter wurde, als sie selbst noch ein Teenager war. Sie, die schon mit sich selbst überfordert wäre, kommt als alleinerziehende Frau erst recht nicht klar. Ihre Söhne also müssen funktionieren, sonst kracht das Familiengerüst zusammen, allen voran Kevin, der meist nur Kev genannt wird. Bedrückend authentisch schildert Rita Falk das Leben dieser Familie, deren Jungs sich nicht unterkriegen lassen. Und doch geht den Beteiligten der Optimismus nicht verloren.

Funkenflieger ist ein Roman. Fiktion. Ein geringer Trost in dem Fall, weil es die hier geschilderten Konstellationen sicherlich oft genug auch tatsächlich gibt. Und es gehört Mut dazu, das Thema so anzugehen, wie Rita Falk es getan hat.

Rita Falk: Funkenflieger. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 14,90 Euro.

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