Einen weiteren spektakulären Marken- Wechsel hat diesmal, kurz nachdem auch der 11-fache Dakar- Heroe Peterhansel das X-raid- Team zu Peugeot verlassen hatte, die Cross Country- Szene zu melden: der schnelle Qatari Nasser Al Attyah hat gleichfalls das Treburer Team um Sven Quandt verlassen und sich dem anderen Hauptkonkurrenten Toyota angeschlossen. Der Deal ist perfekt und Nasser war eigentlich überall ein willkommener Gast, da er stets einen gehörigen Batzen selbst mitgebracht hat. Toyota ist bei den Läufen zum Cross Country – Worldcup und bei den übrigen wichtigsten Wüsten- Langstrecken- Rennen durch das Team Toyota Overdrive präsent, das bislang eigentlich der einzige echte Konkurrent zu den MINI All4 Racing von X-raid ist. Dass nun auch Peugeot einsteigt, tut dem ganzen Zirkus richtig gut. Nasser hatte 2011 noch auf dem Race- Touareg die Dakar gewonnen, die 2014er Ausgabe schloss er mit einem, wohl taktisch auferlegten 3. Platz ab. Dazwischen wechselte er mehrfach, auch zu Robby Gordons Hummer-Team, blieb aber stets mit technischen Gebrechen vorzeitig liegen.
Der Machtwechsel von den 6-zylindrigen Diesel- MINI's des X-raid- Teams zu den bärenstarken und enorm schnellen Toyota V8- Benzinern ist ganz offensichtlich, wurde hier an dieser Stelle auch bereits mehrfach thematisiert. Außer Nani Roma (Sieger auf MINI 2014) verfügt Quandt nun neben dem Argentinier Terranova fast ausschließlich über russische und polnische Fahrer, die zwar gut sind, aber ob sie für einen Dakar- Sieg, der quasi den Olymp darstellt, in Frage kommen bei weiter wachsender Konkurrenz, wird sich erst noch zeigen müssen. Wie und ob auch das südafrikanische Toyota- Team mit dem Dakar- Ex- Sieger Giniel de Villiers , das ebenfalls mit den V8- Motoren in den Hilux- Pickups ausgerüstet ist, auf den Wechsel von Al Attyah reagiert, wird sich bald zeigen. Wir bleiben hier dran. Klar ist aber auch, dass der Qatari der schnellste Mann in der Szene ist: versiert, mit allen Körnern gesandstrahlt, unnachgiebig im Zweikampf. Toyota hat noch nie die Dakar gewonnen, schon das ist eine hohe Motivation für mich. Jetzt müssen wir uns sputen, um den Hilux bei und mit Overland reif für den Dakar- Sieg zu entwickeln, was gerade bei einem Markenwechsel so wichtig ist. Wir werden uns irgendwie arrangieren, denn Toyota soll den Sieg schaffen, egal, mit welchem Fahrer-Team, meinte Al Attyah bei der Vorstellung im Parc de Saint Cloude nahe Paris vor wenigen Tagen.Dennoch, oder gerade deswegen: gute Aussichten, den heiß begehrten Sieg endlich mal nach Japan zu holen.
Text: Frank NüsselQuelle und Fotos: marathonrally.com
