Dakar 2015: Peterhansel unterschreibt bei Peugeot

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Wie wir aus außergewöhnlich guten Quellen erfahren, hat der elfmalige Dakar-Sieger, Stéphane Peterhansel, beim Peugeot- Total- Team unterschrieben und ist bereits in die Entwicklung seines künftigen Arbeitsgeräts involviert. Die Tatsache, dass er sich vom X-raid-Team trennte, war bereits Inhalt einer an dieser Stelle veröffentlichten Meldung (www.kues.de vom 17.06.2014), in der wir auch die Gründe für seinen Weggang beim deutschen MINI-Team aufführten.

Der Racing-Peugeot wird in den Farben eines österreichischen Brauseherstellers antreten und nahe Paris, im Parc de Saint Cloud, fand vor wenigen Tagen das erste Roll-Out nebst der Teamvorstellung statt. Auch dabei Überraschungen: neuer Team-Chef ist Cyril Depres, einer, der als Motorradfahrer ebenfalls die Dakar mehrfach gewonnen hatte und nun aus dem Sattel gestiegen ist.

Geld ist also dank Brause- Millionen genügend vorhanden für die etwas schwächelnde Marke, die zum PSA-Konzern gehört (Peugeot-Citroën). Letzter großer Erfolg war 2013 der Sieg beim berühmten Pikes Peak-Bergrennen in USA, das Rallye-Ass Loeb für sich entschieden hatte. Renn-Erfahrung ist also im Hause Peugeot ausreichend vorhanden. Carlos Sainz, der alte Haudegen aus Spanien, der als Rallye-Weltmeister abtrat, um die Cross Country-Szene zu bereichern, hatte die Dakar in Südamerika 2010 auf einem Touareg gewonnen. Seine Engagements anschließend waren nicht gerade von finalem Erfolg gekrönt: stets streikte die Technik, nachdem Sainz anfangs Tagessiege in Serie eingefahren hatte.

Peterhansel zeigte sich schon etwas gerührt bei der Teamvorstellung: Als ich noch in Afrika unterwegs war, tobte Ari Vatanen auf einem Peugeot-Turbo durch die Wüste, und gewann! Ich bewunderte damals schon dieses Team, zu dem ich nun stoßen darf. Der elfmalige Dakar-Sieger hat seinen loyalen und erfahrenen Copiloten Jean-Paul Cottret wieder neben sich sitzen. Und der Bruder im Geiste, Cyril Depres, bringt enorm viel Erfahrung mit ins Team, das nun ein knappes halbes Jahr Zeit hat, den Peugeot weiter zu entwickeln und ihn fit für den Dakar-Sieg zu machen. Egal, ob Peterhansel oder Sainz die Dakar 2015 gewinnt. Hauptsache ein Peugeot, am besten auf den Plätzen 1 und 2, so ein Kollege aus Frankreich, der das Engagement als nationalen Auftrag betrachtet. Also Friede, Freude, Eierkuchen? Bei zwei Welt- Spitzenpiloten, die sich über lange Jahre bei der Dakar duellierten? Peterhansel sieht das ruhig und doch pragmatisch: Wir kennen uns und sind über Jahre fair und sportlich miteinander umgegangen, obwohl wir Gegner auf verschiedenen Marken in den Wüsten der Welt waren. Das lässt einiges erwarten …

Text: Frank Nüssel
Quelle und Bilder: marathonrallye.com

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