Test-Tour: Subaru Outback 2.0 D mit Lineartronic

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Seit jeher setzt der japanische Autobauer Subaru in seiner „splendid isolation“ auf die eigene Zweikomponenten-Regel: Allradantrieb und Boxermotor. Die Bauweise des Aggregates mit den gegenüber liegenden Kolben führt zu einem ganz weichen, vibrationsarmer Lauf. Die gegenüber liegenden Kolben laufen gleichzeitig hin und her, woraus ein nahezu perfekter Massenausgleich resultiert.

Im neuen Outback, der fünften Generation des Crossover-Modells, bietet Subaru nun eine weitere Kombination an, die ein weltweites Alleinstellungsmerkmal in der Autoszene ihr eigen nennen darf: Ein Boxer-Dieselmotor mit dem stufenlosen Automatikgetriebe Lineartronic. Zusammen mit gut 20 Zentimeter Bodenfreiheit und dem serienmäßigen, permanenten symmetrischen Allradantrieb fehlte dem Geländekombi bisher nur eines für den großen Durchbruch: eine Automatik für den Diesel. Mit der stufenlosen Automatik, die Subaru zusammen mit den Spezialisten des deutschen Zulieferers LUK für drehmomentstarke Motoren entwickelte, wirkt man nun auch dem gefürchteten „Gummiband-Effekt“ herkömmlicher Automaten bei den Schaltvorgängen entgegen.Der Zweiliter-Turbodiesel (ein Vierzylinder DOHC mit zwei oben liegenden Nockenwellen) mit 150 PS stellt sein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern zwischen 1.600 und 2.400 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. Dadurch treffen quasi zwei Exoten-Prinzipe in einem Fahrzeug aufeinander: Der Boxermotor als selbst zündendes Aggregat und die Hinwendung zur stufenlosen Automatik, einem sogenannten CVT-Getriebe. Auch optisch macht der hochbeinige Outback 2.0 D, der auf dem Modell „Legacy“ basiert, auf seine Prinzipien-Treue aufmerksam. Die auffallende Lufthutze auf der Motorhaube als zusätzliches Kühlaggregat markiert den Unterschied zum Benziner-Outback mit 173 PS.

Wie die meisten direkt einspritzenden Diesel macht der Vierzylinder im Outback durch recht vorlautes Nageln beim Start auf sich aufmerksam. Je höher es allerdings in die Drehzahl-Regionen geht, um so ruhiger, komfortabler und seidenweicher wird der Lauf. Mag es Einbildung sein, aber unsere automobilen Sensoren vermitteln uns das Gefühl, als ob dieser Motor feiner und sensibler anspricht als ein normaler Vierzylinder-Diesel mit Hubkolben-Prinzip. Dennoch wird das Triebwerk mit seinen 150 PS kein Feuerwerk der Fahrfreude auslösen können, es ist kein Ausbund der Drehfreude. Und die Automatik schluckt weitere Leistungs-Prozente dieses mächtigen Gelände-Kombis.

Aber Boxer sind etwas für die Puristen und die unerschütterlichen „Jünger“ dieser Form des Motorenbaus, worauf auch Subaru bei der Klientel für dieses Fahrzeug setzt. In Verbindung mit der neuen Lineartronic, die in der sogenannten High-Torque-Version über sieben Schaltstufen verfügt, ist jedoch ein geländegängiger Zeitgenosse entstanden, der dem Outback etwas von seiner brachialen Schlichtheit der Vorgänger-Serien nimmt. Was indes nicht zeitgemäß ist, ist der Verbrauch, den wir bei weniger dezenter Fahrweise schon einmal auf gut und gerne zehn bis elf Liter Diesel-Kraftstoff auf 100 Kilometer hinauf schraubten.

Der Beliebtheit des Legacy Outback im zwar bescheidenen, aber „linientreuen“ Kundenkreis tut das keinen Abbruch. Das Revier dieses Exoten sind – wie in unserem Test – Mittelgebirge wie Hunsrück, Eifel und Hochwald. Das sind auch mal Matsch, Dreck und – sofern vorhanden – Schnee. Bemüht sich Subaru ansonsten das Image des Wald- und Wiesen-Autos loszuwerden oder zumindest etwas abzumildern, so trägt der 4,79 Meter lange Outback mit seinem Radstand von 2,75 Metern doch noch die ursprünglichen Gene der Marke. Dies gilt auch für die Platzverhältnisse, die Geräumigkeit und den praktischen Alltags-Nutzen.

Die Preisliste für den Subaru Outback 2.0 D mit Lineartronic beginnt bei 37.000 Euro und geht bis zu 46.900 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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