Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Die Nachrichtenlage im Automobilsektor ist in den ersten Tagen eines neuen Jahres traditionell eher ruhig. In den Vorstandsetagen der großen Konzerne und damit auch in den Presseabteilungen wird das „Drehmoment an Neuigkeiten“, die unter das Volk gebracht werden, erst einmal bedächtig hoch gefahren. Das heißt für uns Journalisten, aber auch für Sie als Konsumenten und interessierte Verbraucher, dass wir uns derzeit noch mit den Botschaften begnügen müssen, die uns bereits 2013 übermittelt wurden: Wer bringt wann welches Auto aus welchem Segment auf den Markt im neuen Jahr? Wie sind die Prognosen in punkto Absatz auf den verschiedenen Märkten und natürlich: Was bleibt in unser aller Geldbeutel übrig, um uns damit unsere persönliche Mobilität so angenehm und komfortabel wie möglich zu gestalten?
Da wir von etlichen Versprechen der Hersteller in Bezug auf ihren Schaffensdrang zwar schon Kenntnis, aber noch keine Bilder haben, müssen diese zwangsläufig in unseren Köpfen entstehen. Was ja manchmal auch sehr spannend sein kann. Und auch mit einer gewissen freudigen Erwartungshaltung verbunden ist. Sicherlich wüsste man nur allzu gerne, in welchem Blech- und Alu-Kleid denn nun die nächste Generation des Audi TT 2014 in die Schauräume der Händler rollen wird. Zumal der TT ja einst bei seiner Premiere eine wahre Revolution der Ungläubigkeit bei uns Auto-Freunden ausgelöst hat.
Spannend dürfte auch die Beantwortung der Frage werden, mit welchen Formen BMW seinen ersten Minivan mit dem Namen „Active Tourer“ ins Rennen um die Gunst der Käufer schicken wird. Das Gleiche gilt für den GT-Sportwagen, den Mercedes-Benz angekündigt hat, um damit dem schwäbischen Nachbarn aus Zuffenhausen das eine oder andere Stück Kuchen vom Teller weg zu schnappen. Welche Nischen in der Nische mögen noch aufgetan werden, um die Erzeugnisse der eigenen Kreativität möglichst Gewinn bringend unters fahrende Volk zu bringen? Wir wissen es nicht, werden es aber erfahren.

Und schließlich: Wie verschieben sich die Märkte und damit auch die Ambitionen und Ausrichtungen der großen Autobauer? China gilt immer noch als Hoffnungsträger Nr. 1, Europa und vor allem dessen Süden als das Armenland und Brasilien als Geheimfavorit, um die darbende Industrie aus ihrer Absatz-Lethargie zu wecken. In Bezug auf den heimischen Markt geben die letzten Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes Flensburg nicht gerade Anlass für übertriebene Hoffnungen. Die 2,7 Millionen neu zugelassenen Fahrzeuge, die vor Beginn des Dezembers vermeldet wurden, bedeuten einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von knapp fünf Prozent. Eine Hausse an der Absatzfront sieht anders aus.

Die ersten Automessen des neuen Jahres werden uns auch die ersten Antworten auf unsere vielfältigen Fragen geben. Traditionell wird der Genfer Frühjahrssalon Anfang März wieder die Weichen für Europa stellen. Die Exposees am Lac Leman werden wieder eine Art Börsen-Indikator für das Autogeschäft hierzulande sein. Eines aber dürfte schon jetzt feststehen, bevor auch nur eine Motorhaube oder eine Heckansicht eines neuen Modells enthüllt worden ist: Langweilig wird das Autojahr 2014 nicht werden. Und der eine oder andere Böller, der in der Silvesternacht gezündet wurde, kann sicher als Vorbild für das anstehende kleine Neuheiten-Feuerwerk gelten.
Unser Fazit: Prognosen sind schwierig. Vor allem, wenn es um die Zukunft geht.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2014.

Ihr Jürgen Braun

Nach oben scrollen