CD-Tipp – Glen Campbell: See You There

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In Deutschland hat er vor allem mit Songs den Durchbruch geschafft, die eine heiter-kernige Cowboy-Romantik verkörpern. Rhinestone Cowboy oder Sunflower hießen die Songs, letzterer von keinem Geringeren als Neil Diamond für Glen Campbell geschrieben.

In den USA verkörpert der inzwischen fast 78-jährige weit mehr, seine umfangreiche Discographie umspannt mittlerweile 50 Jahre als aktiver Musiker. Weniger bekannt ist hierzulande, dass Campbell sich auch immer wieder politisch positioniert hat und mit seinem Eintreten für die US-Republikaner keineswegs immer nur den Sunnyboy verkörperte, für den ihn viele seiner großen Hits – zugegeben – prädestinieren.

Sein 2013 erschienenes Album See You There ist gleich mehrfach bemerkenswert. Zum einen enthält es Neuaufnahmen seiner Erfolgstitel, eben auch vom Rhinestone Cowboy. Ihnen darf man ruhig anhören, dass die Stimme des Sängers sich verändert hat, dass gelebtes Leben seine Spuren hinterlassen hat. Hinzu kommen einige neue Songs. Vor allem aber ist See You There (wie schon der Vorgänger Ghost On The Canvas) ein Tabubruch: Glen Campbell ist seit einigen Jahren an Alzheimer erkrankt, und er hat das öffentlich dargelegt. Dazu gehört viel Mut, zumal eine solche Diagnose wie nur wenige andere die Gefahr einer sozialen Stigmatisierung in sich trägt. Und so bekommt See You There, im Alltagsgebrauch eine unverbindlich-fröhliche Abschiedsfloskel, als Albumtitel und eine Form des Abschieds vom Publikum ebenfalls einen tieferen Sinn.

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