Die Starter-Liste mit dezidierten Favoriten füllt sich derzeit kurz vor Nennungsschluss mit beachtlichem Format: der zweifache Rallye-Weltmeister (WRC) Carlos Sainz hat ein neues Team gefunden und seine reiche Erfahrung eingebracht. Das von Philippe Gache gegründete französische Team Red Bull SMG Rally Team hat zwei Dakar-Fahrzeuge entwickelt und aufgebaut, die in versierten Händen in den letzten Wochen das Laufen (und Fliegen) lernten. Es sind Buggies, also nur Zweirad angetriebene Renner, die aber als Ausgleich für den fehlenden Allradantrieb eine ganze Reihe Zugeständnisse bekommen: längere Dämpfer und Federn, zentrale Reifenfüllanlage zum schnellen Luftdruckausgleich während der Fahrt und Motoren mit vergrößertem Lufteinlass für mehr Leistung. Carlos Sainz wird wieder mit Timo Gottschalk als Co unterwegs sein. Zweites Team bei SMG wird Ronan Chabot mit Gilles Pillot sein, ein rein französisches Team also. Beide beendeten die letzte Dakar auf einem SMG-Buggy als Gesamt- Siebte und waren mehrfach unter den Topp-Drei bei den Tageswertungen. Die langjährige Erfahrung von Gache, Sainz und Chabot und die sicherlich reichlich fließenden Gelder des österreichischen Brauseherstellers Red Bull verhalfen dem Team zu intensiver Entwicklung und zu ausgiebigen Testfahrten. Wir haben in den letzten Wochen hart und durchgehend gearbeitet und ganz gezielt getestet und wollen unseren Neuling nach zwei Wochen sicher ins Ziel bringen…am liebsten ganz vorne, so Chabot vor einigen Tagen. Auch Sainz zeigte sich sehr angetan und ist guter Dinge, nach 2010 seinen zweiten Dakar-Sieg in trockene Tücher zu bringen.
So sind bald alle Weltklassepiloten komplett. Über den Stand der südafrikanischen und argentinischen Toyota- Hilux V8-Teams sowie über die mitteleuropäischen Teilnehmer werden wir hier in Bälde berichten. Zudem erreicht uns soeben die Meldung, dass, wie bereits kurz angedeutet, das X-raid-Team aus Trebur mit insgesamt 12 (!) Fahrzeugen am Start sein wird: davon alleine 11 MINI All4 Racing in den Händen von: Peterhansel, Nani Roma, Nasser Al-Attiyah, Holowczyc, Terranova, Villagra, Garafulic, Kaczmarski, Vasilyev, dem chinesischen Rallye-Crack Yong und dem local hero aus Deutschland, Stephan Schott. Yacopini pilotiert einen BMW X3-CC aus gleichem Hause.Von den Mitfavoriten stehen derzeit noch die schnellen Holländer und Belgier auf den Nennlisten aus. Und bald ist Nennungsschluss!
Text: Frank Nüssel/Cinemot
Bilder/Infos: marathonrally.com