Liebe Leserin!
Liebe Leser!
Was ist nerviger als das Autofahren im ständigen stop and go, im Dschungel der Großstadt? Wahrscheinlich allenfalls die Suche nach einem ordentlichen, bezahlbaren, sicheren und auch leicht wieder zu findenden Parkplatz. Sei er nun überdacht oder irgendwo unter freiem Himmel. Doch das mit dem Parken ist so eine Sache. Denn wer keinen festen Stellplatz in unmittelbarer Nähe des Heims oder gar eine Garage sein eigen nennen darf, für den wiederholt sich dieses leidige Spielchen fast jeden Tag nach Büroschluss oder Schicht-Ende. Und das zehrt nicht nur beim Suchen nach dem Parkplatz an den Nerven, sondern auch beim Suchen nach dem Auto danach. Wenn man denn erst einmal einen akzeptablen Ruheplatz für das liebe Blechle gefunden hat.
Denn zwei von drei Deutschen, so das Ergebnis einer Studie, die der Parkhaus-Betreiber Apcoa in Auftrag gegeben hat, suchen am nächsten Morgen (oder auch nach dem erweiterten Einkaufsbummel) ihr abgestelltes Auto. Beziehungsweise die paar Quadratmeter, auf denen sie ihr teures Mobilgerät abgestellt haben. Dabei legen sie, so wurde anhand der Antworten der Befragten ermittelt, zu großen Teilen das gleiche Gebiet noch einmal zu Fuß zurück, das sie zuvor bei der Suche nach einem Parkplatz mit dem Auto bereits abgefahren haben.
Und das ist meist in der Tat nicht wenig. Denn nach den Studien-Ergebnissen kurven Deutschlands Autofahrer in der Regel 15 Minuten lang durch unsere Innenstädte, um einen freien Parkplatz zu finden. Dabei legen sie durchschnittlich 4,5 Kilometer zurück und „verblasen“ dabei unnötigerweise – je nach Fahrzeugtyp und Motorisierung – bis zu drei Liter zusätzlichen Treibstoffes. Da aber nach der Nerven aufreibenden Suche nach dem geeigneten frei gewordenen Standort am Morgen danach unsere Gehirnwindungen dieses immer rarer werden Stück Asphalt gar nicht abgespeichert haben, beginnt die Suche danach aufs Neue. Mit dem Ergebnis, dass die Suche ewig lange dauert und uns gehörig ins Schwitzen bringt.
Hinzu kommen – das haben die Befrager der Studie ermittelt – so quälende Gedanken wie: „Finde ich den Platz überhaupt noch einmal? – Ist mein Auto überhaupt noch da oder ist es geklaut worden? – Hat mir vielleicht jemand einen Kratzer in die Seite gefahren und ist dann abgehauen?“ Also alles andere als der entspannte Beginn eines stressigen Arbeitstages, der in der Regel womit endet? Richtig, mit der Suche nach einem Parkplatz. Wenn man den morgendlichen Platz überhaupt wieder gefunden hat.
Übrigens: Die Auswertung der Apcoa-Befragung hat unter anderem Folgendes ergeben: Männern soll es in der Regel seltener passieren, dass sie ihr Auto gar nicht mehr finden, als dies bei Frauen der Fall ist. Haben die „Herren der Schöpfung“ jedenfalls angegeben.
Was lehrt uns das wieder einmal? Wahrscheinlich gar nichts. Höchstens, dass Frauen ehrlicher sind beim Eingestehen kleiner, persönlicher Unzulänglichkeiten.
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.
Ihr Jürgen C. Braun