Ein Hauch von Colt steckt im neuesten Mitsubishi-Kleinformat. Wenngleich er auch ein gutes Stück kürzer ist als Kompaktwagen aus dem Hause Mitsubishi. Denn der „Space Star“ erinnert nicht nur allzu sehr an den kompakten japanischen Kleinwagen gleichen Namens, er trägt auch seinen Namen zurecht: Denn „Space“, zu Deutsch „Raum“ hat er wahrlich trotz seines unscheinbaren Äußeres und seiner kompakten Abmessungen zur Genüge, und den auch noch geschickt verteilt und vielfältig nutzbar. Schließlich ist es nicht so einfach auf einer Länge von 3,71 Metern ein Fahrzeug zu konstruieren, das alltagstauglich für den Familieneinsatz inklusive Wochenendeinkauf ist. Den Colt löst der ausschließlich als Fünftürer zu ordernde „Space Star“ nun im Hause Mitsubishi als neue Einstiegsvariante ab – zu einem Preis, der mit 8.990 Euro marketingtechnisch unter der fünfstelligen Grenze angesetzt ist. Doch da es sich um ein vollkommen neu entwickeltes Fahrzeug handelt, hat der jüngste Mitsubishi-Spross auch einen eigenen Namen erhalten.
In dem neuen Kleinwagen spiegelt sich auf den ersten Blick so alles wider, was auch die Konkurrenz an Stilelementen in ähnlichen Fahrzeugen verbaut hat. Langer Radstand bei kurzer Gesamtlänge, kurze Überhänge, ein paar runde Kulleraugen. Wirklich eigenständig mit einem auffälligen Alleinstellungsmerkmal wirkt der Benjamin nicht, aber vielleicht gerät ihm dies auch zum Vorteil. Schließlich soll er ein globales Fahrzeug werden, das es so ziemlich jedem recht macht, und da kann man nun mal auf den ersten Blick schlecht polarisieren. Was hängen bleibt an Eindrücken, ist die ausgeprägte Tropfenform des Fahrzeugs, die zu einem ansprechenden cw-Wert (der Hersteller gibt 0,27 an) und damit auch zu Windschlüpfigkeit und Kraftstoff-Ersparnis führt.
Das Interieur des Mitsubishi Space Star ist zweckmäßig, ohne viel Firlefanz, aber funktionell. Je nach Ausstattungslinie kommt immer etwas mehr an Komfort hinzu. In der Basisversion allerdings Sucht man Radio, Klimaanlage oder Drehzahlmesser vergebens. Das gibt es dann ab der zweiten Ausstattungsstufe mit Namen „light“. Das wichtigste ist aber ohnehin der Raum und dessen Nutzbarkeit. Da kann man auch in der Einstiegsversion nicht murren. Die Rückbank ist im Verhältnis 60:40 teilbar, das Gepäckabteil fasst bis zu 912 Liter. Ohne umgelegte Sitze sind es 235 Liter, das reicht dann für die Grundbedürfnisse. Auch für die Insassen ist das Platzangebot ausreichend. Wenn es nicht unbedingt eine Fahrt in den Urlaub nach Andalusien sein muss, können auch hinten noch zwei Erwachsene recht gut sitzen, wenn die Vorderleute, sich mit Ihnen den vorhandenen Raum an Kniefreiheit gerecht aufteilen.
Darüber gibt es noch zwei weitere Varianten (shine, shine+). Dort findet man dann auch Annehmlichkeiten wie elektrische Fensterheber hinten und vorn, elektrisch verstellbare Außenspiegel, eine Start/Stopp-Automatik und eine Klimaautomatik. Wer den kleinen Mitsubishi dann noch richtig upgraden möchte, der kann sich für den „Space Star“ auch noch ein Navigationssystem, oder Lederbestuhlung zulegen. Worauf aber wohl die wenigsten Kunden in diesem Segment wirklich Wert legen, fällt das Fahrzeug doch ganz klar in die Kategorie Zweitwagen. Der sogenannte „Eco-Drive-Assistent“, ein „Spritspar-Heinzelmännchen“, analysiert in Echtzeit die aktuellen Fahrbedingungen und informiert den Fahrer über die Effizienz des Fahrstils.
Keine Kompromisse gibt es bei allen Ausstattungsversionen in punkto Sicherheit. Zur Sicherheitsausstattung gehören sechs Airbags, ABS-geregelte Bremsen inklusive Bremsassistent, eine elektronische Stabilitätskontrolle (ESP), integrierte Traktionsregelung und eine Berganfahrhilfe in Verbindung mit dem optional erhältlichen CVT-Automatikgetriebe.
Für den Antrieb sind zwei völlig neu entwickelte Leichtbau-Dreizylinder-Motoren zuständig, die für Fahrzeuge dieser Größenordnung durchaus angebracht sind. So gibt es über dem Basismotor mit 1.0 Liter Hubraum und 71 PS noch ein 1,2 Liter großes Triebwerks-Angebot mit 80 PS. 7.000 Einheiten des neuen Kleinwagens will Mitsubishi in diesem Jahr noch verkaufen. 2014 sollen es dann etwa 10.000 Stück sein. Das ist eine recht optimistische Erwartungshaltung in einem Segment, das hart umkämpft ist, und in dem es an Konkurrenten mit ähnlichem Preisniveau nicht mangelt.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun