Die 13. Auflage der Retro Classic ist am Sonntagabend mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Rund 77.000 Besucher aus 24 Ländern, rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr, kamen in die Messehallen am Stuttgarter Flughafen. Auf rund 100.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche – dies entspricht einer 100-prozentigen Auslastung – präsentierten 1.308 Aussteller die ganze Welt klassischer Automobile, Zubehör, Ziele für Ausfahrten und Events in den kommenden Wochen und Monaten, wie dem Outdoor-Saison-Auftakt – der Hockenheim Historic in Memoriam Jim Clark Mitte April.
„Die 13. Retro Classics ist den hohen Erwartungen ohne Wenn und Aber gerecht geworden, es war eine rundum erfolgreiche Veranstaltung“, sagte Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart: „Unsere Automobilmesse hat erneut an Qualität und Internationalität gewonnen, sowohl was Aussteller als auch Besucher angeht.“ Zudem sei ihr Markenzeichen als „Premium-Veranstaltung“ bestätigt worden. Dazu gehörten ein fachkundiges, Kaufkraft starkes Publikum sowie ein eigenes, klares Messeprofil, was „uns von den meisten anderen Oldtimer-Messen unterscheidet.“ Schließlich hätten sich die Besucher nicht nur am Anblick der vielen Fahrzeuge erfreut, sondern auch gekauft. So habe die Mehrheit der rund 500 Fahrzeuge auf der Händlerverkaufsbörse in Halle 6 wie auch im Privatverkauf auf der Motorgalerie in Halle 1 neue Besitzer gefunden. Bereits am Freitagabend hingen an mehreren Fahrzeugen sowohl im Oldtimer-, Youngtimer- wie auch im Neo Classics-Segment die „Verkauft“- und „Sold“-Zettelchen, wobei viele Geschäfte speziell im hochpreisigen Segment gemacht wurden. Beispielsweise wurde ein Horch für 1,8 Mio. Euro verkauft sowie mehrere Fahrzeuge im Bereich zwischen 500.000 und 950.000 Euro. Das teuerste verkaufte Fahrzeug war ein Ferrari, der für „einen einstelligen Millionenbetrag“ einen neuen Besitzer fand. Weiter ins Detail wollte der Händler nicht gehen. Aber auch in den erschwinglicheren Preisebenen wurde gut verkauft. Klare Aussage: Ein Fünftel der befragten Messebesucher (2012: 17 Prozent) wollte mindestens einen neuen Oldtimer erwerben. Davon sagten vier Prozent, dass sie dafür sogar mehr als 50.000 Euro ausgeben würden. 43 Prozent der Besucher hatten zum Nachmittag bereits etwas gekauft. Vor allem die Teile, ohne die kein Oldie läuft – Zündung und Elektrik – waren besonders gefragt – an den Ständen von Bosch, die ein spezielles Programm, Automotive Tradition genannt, aufgelegt haben, bildeten sich lange Schlangen.Insgesamt bestätigte sich in der baden-württembergischen Metropole, dass viele Leute einen Oldtimer als Investitionsobjekt kaufen. Vor dem Hintergrund niedriger Bankzinsen und steigender Fahrzeugpreise und ausgesprochen gut informierter potentieller Kunden, rechnen deshalb Insider mit der Fortsetzung des Oldtimer – Trends.
Die nächste Retro Classics findet vom 13. bis 16. März 2014 im Stuttgarter Messegelände statt, wobei der 13. März der Spezialtag („Preview-Day“) für Fachbesucher und Journalisten sein wird.
Text und Fotos: Bernhard Schoke