Eigentlich war das deutsche X-raid-Team gleich mit den Favoriten für die Plätze 1-3 angereist. Beide MINI-Teams (Leonid Novitskiy und Krysztof Holowczyc) wie auch der versierte Chilene Boris Garafulic auf dem beständigen BMW X3 CC waren bestens vorbereitet, zumal das Team um Sven Quandt wenige Tage zuvor in Marokko noch die letzten Zuverlässigkeitstests für Menschen und Maschinen absolviert hatte.
Doch das Endergebnis der letzten diesjährigen großen Wüsten-Rallye wollte und konnte Teamchef Sven Quandt nicht so ganz glücklich machen. Was war passiert? Holowczyc/ Palmeiro legten gleich zu Beginn die Messlatte ganz hoch, holten sich sofort 2 Tagessiege und strebten dem höchsten Platz auf dem Stockerl zu. Dann nistete sich ein Getriebewurm im MINI ein, Holowczyc fiel weit zurück und konnte sich nur knapp in Wertung ins Tagesziel schleppen. Dort im Biwak leisteten die versierten Technik-Knechte des Teams gar wundersame und ganze Arbeit: am nächsten (und letzten) Tag schrieb sich Holowczyc prompt als Tagessieger ein. Im Endklassement sprang immer noch der 25. Rang heraus. Boris Garafulic führte den BMW X3 CC auf einen respektablen sicheren 4. Rang. Währenddessen lieferten sich die ersten Drei ein verbissenes Rennen um die Plätze auf dem Podest: Vorneweg die bislang in der Country Cross-Szene noch nicht besonders aufgefallenen Franzosen E. Vigouroux/ Winocq auf einem Chevrolet, dann Novitskiy/Tyupenkin und der schnelle und zähe Spinelli auf dem inzwischen etwas betagten aber top-fiten Mitsubishi Race-Lancer. In dieser Reihenfolge trafen die 3 Teams dann auch am Schlusstag im Ziel ein. Wichtige Erkenntnisse nahm vor allem das X-raid-Team mit nach Hause, wo jetzt, 4 Wochen vor der Verschiffung der Rallye-Boliden nach Südamerika, in der Werkstatt in Trebur die Lichter abends wohl sehr spät ausgehen werden.
Wir müssen den Fehler im Getriebe jetzt ganz schnell und substantiell analysieren, damit er bei der Dakar nicht auftritt, so Teamchef Quandt nach dem Rennen. Apropos Dakar: beim Start in der peruanischen Hauptstadt Lima, werden mehrere Topp- Teams, die bei X-Raid von Monster Energy gesponsort wird, antreten: Stéphane Peterhansel, Nani Roma, Leonid Novitskiy und Krysztof Holowczyk, jeweils mit den bewährten Co-Piloten. Wie groß schlussendlich die Treburer Streitmacht bei der Dakar sein wird, verrät uns Teamchef Quandt in wenigen Tagen. Wir bleiben dran und berichten regelmäßig über News und weitere Vorbereitungen der Teams zur Dakar.
Bericht: Frank Nüssel
Fotos: Teams