Test-Tour: Subaru Trezia

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Dass der weltgrößte Hersteller von Allradfahrzeugen sich quasi in die Niederungen des reinen Front-Antriebs begibt, ist den Gesetzen, Regularien und Zwängen des globalen Marktes geschuldet. Im Falle des Subaru- Modells Trezia eine durchaus plausible Entscheidung, die im Markt ankommen müsste. Ist der Trezia nun ein kompakter Pkw oder schon ein Midi-Van? Ehrlich gesagt, kamen wir da zu keinem eindeutigen Ergebnis, zumal in der heutigen automobilen Szene ohnehin ständig ein neuer Begriff auftaucht: Crossover. Was nichts anderes bedeutet, als dass bislang klare Typenzuordnungen miteinander verwebt werden und zu einem Multi- Einsatz- Fahrzeug mutieren. Was führt zu dieser Einschätzung?

Bereits die äußere Form, also die erste optische Visitenkarte, strahlt Sympathiewerte aus. Klar gezeichnete, fast schon kubische Linienführung in der Mitte und achtern. Die Front samt Motorbereich fällt steil und kurz ab. Das versprüht den Eindruck von Raum- Ökonomie. Und diese bestätigt sich schnell. Über 4 große und weit öffnende Türen lässt sich das Wageninnere entern, danach nimmt man in komfortabel gestalteten Sitzen Platz, Ellbogen- und Kopffreiheit werden wirklich groß geschrieben. Die Verarbeitung sympathischer Materialien ist sehr ordentlich. Für die wichtigste Person an Bord, Fahrer oder Fahrerin, ist das gesamte Informationspaket bestens einseh- und überschaubar. Griffe, Schalter, Tasten liegen gut zur Hand, der Sitz des Piloten ist höhenverstellbar. Trotzdem reicht das nicht ganz aus, um den Blick nach vorne unten bis ans vordere Ende der Karosserie zu Ende zu führen. Rangieren in enge Parklücken wird zur Rätselaufgabe, akustische Parksensoren fehlen. Der Blick nach achtern ist da zwar auch nicht ganz optimal, aber: dort, wo die letzte Fensterreihe endet, ist auch das Ende der Karosserie. Jedenfalls fast.

Wir fuhren den Trezia mit dem 1,4 Liter Diesel- Triebwerk, das nominell 90 PS bei einem Drehmoment von 205 Newtonmetern abgibt und in unserem Fall mit der Multi Mode- Automatik gekoppelt war. Eine manuelle Schaltgasse und zusätzliche Wippen am Lenkrad gehörten dazu. Eine gut funktionierende Kombination, zumal die 6-Gang-Automatik von Hause aus im Eco-Modus arbeitet, also etwas träge auf spontane Gaspedal-Aktionen reagiert. Wem das zu langsam ist, der klickt den Wählschalter auf manuellen Betrieb und hat dann zu jeder Zeit den entsprechenden Dampf an der Antriebsachse, was in unserem Sondermodell Sport in der Tat zu recht sportiven Fahrleistungen führte. Eine praxisnahe Mixtur aus flotten Highway- Etappen, Stopp and Go in Innenstädten und zügigem Besuch auf Landes- und Bundesstraßen quittierte der Diesel mit sehr akzeptablen 5,34 Litern als Verbrauchswert. Das Ladeabteil ist dank niedriger Stoßfängerkante und absolut ebenem Laderaum, der sich von 429 bis auf 1.388 Liter mit einem Griff erweitern lässt, etwas sehr Durchdachtes: da haben Praktiker, Techniker und Designer endlich mal an einem Strang gezogen. Was sich eigentlich auf das ganze Auto bezieht. Die breite und hoch öffnende Heckklappe adelt das Ganze, so dass sogar 190-Zentimeter-Zeitgenossen getrost darunter Platz finden, ohne sich die Fontanelle einzudrücken. Dass der kleine Trezia sogar fast alle derzeit aktuellen Elemente der aktiven und passiven Sicherheit aufweist, darf ihm hoch angerechnet werden.

Unser Fazit: Der Subaru Trezia erwies sich tatsächlich als Raumwunder und Sparbrötchen – in der Ausstattung wie bei unserem Testwagen ab 19.650 Euro. Ein gutes Angebot!

Text und Fotos:Frank Nüssel/ CineMot

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