Frank Bresching: Evas Entscheidung. Grafit Verlag; 8,99 Euro
Ich wollte endlich mit dem Artikel über die jüngste Rotlichtrazziader Hamburger Polizei beginnen. Ein mobilesEinsatzkommando hatte vergangenen Montag mit enormerHärte über fünfzehn Häuser im Osten Hamburgs gestürmt,nachdem die seit geraumer Zeit anhaltenden, blutigen Auseinandersetzungenin der Zuhälterszene zu eskalieren drohten.
Die Journalistin Eva de Boer erhält einen merkwürdigen Anruf. Eine junge Lehrerin verspricht ihr eine ganz besondere Geschichte. Eva versucht erst, die Frau abzuwimmeln, als diese jedoch Details aus Evas Privatleben nennt, lenkt sie ein. Warum weiß die Fremde so viel und was will sie?Noch am gleichen Tag treffen sich die beiden in einem Café und Julia beginnt zu reden. Über ihre Kindheit, ihren Traumberuf Lehrerin, ihren Umzug aus der Provinz nach Hamburg und dann über das Ereignis, das alles verändert hat.
Frank Bresching, der uns in die düstere Szene der an sich sympathischen Hansestadt führt, ist – bei aller Ortskundigkeit – übrigens selbst kein Hamburger: Der gebürtige Lahnsteiner, im Hauptberuf Prokurist eines Unternehmens, schreibt seit den neunziger Jahren und ist spezialisiert auf Psychothriller. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern bei Koblenz.