In herkömmlichen Sitzpositionen bietet der Fahrzeugboden für Insassen auf den vorderen Plätzen ausreichenden Halt für die Füße und sorgt somit für einen stabilen Fersenauflaufpunkt, der eine kontrollierte Kniebahnkurve ermöglicht. Diese gewährleistet auch, dass das Kniegelenk durch die sichere Abstützung der Ferse im Fußraum in einem möglichst günstigen Winkel in den Knieairbag eintauchen kann, wenn dieser im Fahrzeug vorhanden ist. So können große Teile der Aufprallenergie durch den Oberschenkel – den stabilsten Knochen im menschlichen Körper – in die Fahrzeugstruktur eingeleitet werden. Crashversuche haben jedoch gezeigt, dass ein zusätzlicher Auflaufpunkt geschaffen werden muss, sobald der Insasse seinen Sitz nach hinten schiebt und eine komfortablere Sitzposition einnimmt. Dann vergrößert sich der Abstand der Fersen zum Auflaufpunkt.
Aktiv schalten ließe sich der Active Heel Airbag beim assistierten Fahren durch einen Komfortpositionsknopf oder mittels kamerabasierter Innenraumüberwachung. Der Luftsack lässt sich ohne zusätzlichen Bauraum direkt in den Fußraum (auch des Beifahrers) integrieren. Bei einem Unfall bläst sich der Airbag unter dem Teppich des Fahrzeugs auf und bietet dadurch die notwendige Fersenstabilität. Die Adaption des Active Heel Airbags ist nach Angaben von ZF Lifetec in nahezu jedem Fahrzeugmodell weltweit möglich. Ein Serieneinsatz wäre ab 2028 möglich.
Fotos: ZF Lifetec