Fiat: : Avanti Panda! Avanti Pandina!

Was spricht für einen Hersteller dafür, sein meistverkauftes Modell einzustellen? Nichts – selbst wenn es für einige Autobauer in Mode gekommen ist, ihre Kleinwagen aus dem Programm zu nehmen, weil mit größeren Karossen mehr Geld zu verdienen ist.

Zahlen stehen jedoch zweifellos auch hinter den Worten des Fiat-Chefs Olivier Francois, der kürzlich im süditalienischen Werk Pomigliano d’Arco nahe Neapel verkündet hat: „Avanti Panda! Der Fiat Panda ist nach wie vor Marktführer in Italien und europaweit Spitzenreiter im Segment. Wir werden ihn auf jeden Fall bis 2027 weiterbauen.“ Alles andere wäre in dem Land, in dem die Zitronen blühen, womöglich nicht zu vermitteln gewesen: Seit Produktionsbeginn 1980 wurden bislang über acht Millionen des italienischen Exportschlagers verkauft – in Deutschland lange Zeit mit dem Claim „Die tolle Kiste“, die derzeit ab 14.990 erhältlich ist. Der Panda Cross, in leicht abenteuerlichem Karosseriekleid, kostet mindestens 17.990 Euro.

Wie geht es also weiter mit dem „Bärchen auf Rädern“? Der Modellfächer wird ergänzt durch den brandneuen Pandina. Ja, dieses Modell trägt tatsächlich den Kosenamen, der in Italien aus dem Volksmund geboren wurde und „Kleiner Panda“ bedeutet. Während der Standpräsentation sprach der Fiat-Chef „von einer liebevollen Verbeugung der Italiener vor dem Panda“. Unabhängig davon, in welcher Version der italienische Kleinwagen angeboten wird: Nach Francois Worten sei er im Stellantis-Konzern das einzige Auto mit je fünf Türen und Sitzen und gut 3,60 Metern Länge.   

Damit der Pandina bei aller Tradition und Historie auch etwas vom aktuellen Zeitgeist in sich trägt, wird er sicherheitstechnisch mit Merkmalen ausgestattet, die teilweise ohnehin von der EU gefordert sind. Darunter finden sich Assistenzsysteme wie Spurhalter, Notbremsfunktion, Müdigkeitswarner sowie Verkehrszeichenerkennung und Tempomat. Der praktische Hüpfer, einst Minimalist und in seiner Konzentration auf das Wesentliche und Praktische ausgelegt, hat neuerdings sogar eine Kamera an Bord, um die Elektronik zu füttern! Digital geht’s im Cockpit mit Infotainment auf dem Sieben-Zoll-Bildschirm zum Tippen und Wischen zu. Äußerlich hingegen ist der Pandina kaum mehr als ein Cross. Von dem er sich aber durch den eingefärbten Unterfahrschutz, gelbe Außenspiegelgehäuse und die entsprechenden Schriftzüge unterscheidet.

Angetrieben wird er vom bekannten Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 70 PS/51 kW und Mildhybrid-Technik, Allradantrieb ist nicht vorgesehen. Zum Preis sagt man fünf Monate vor Markteinführung noch nichts. Anzunehmen ist, dass die Verkaufsstrategen die 20.000 Euro-Grenze nicht knacken werden. Denn nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland gilt die Fiat-Kundschaft als preisbewusst. Insbesondere die für den Panda. Seit 1980.

Fotos: Fiat/Stellantis, Gundel Jacobi

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