Kia EV9: Viel Platz auf fünf Metern Länge

Allrad- oder Heckantrieb, Sechs- oder Siebensitzer: Das neue Kia-Flaggschiff lässt den Interessenten die Wahl zwischen den genannten Optionen. Technische Basis für den EV9 ist die E-GM-Plattform, die auch von den Schwestermarke Hyundai und Genesis genutzt wird, mit 800-Volt-Technik und einem 99,8 kWh-Akku. Der sehr niedrige Luftwiderstandsbeiwert von 0,28 wird unter anderem durch aktive Luftklappen und Air Curtains „Luftvorhänge“) im Frontstoßfänger erreicht.

Das 5,01 Meter lange und 1,98 Meter breite SUV wirkt kantig und bullig, mit dem Kia-typischen „Tigergesicht“ und schmalen LED-Scheinwerfern. Innen mutiert der Koreaner, der immer drei Sitzreihen an Bord hat, mit großem Radstand (3,10 Meter) und üppigem Platzangebot geradezu zum Van Optional kann Reihe zwei mit zwei drehbaren Einzelsitzen bestückt werden, die komplett drehbar sind. Der Stauraum hinter der großen elektrischen Heckklappe beträgt 333 bis maximal 2.393 Liter. Weiteren Stauraum bietet der Frunk unter der vorderen Haube mit 90 Litern beim Heckantrieb und  (Allradler: 52 Liter). Der Innenraum punktet nicht nur mit dem Platzangebot, sondern auch mit klarem, übersichtlichem Design und wertiger Anmutung. Übersichtlich ist insbesondere das Cockpit, die digitalen Instrumente und die Bedienelemente sind leicht erreichbar. Der Fahrer blickt auf eine große Display-Einheit, die aus zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen für Instrumente, Navigation und Infotainment sowie einem 5,3-Zoll-Bildschirm für die Klimasteuerung besteht. Das Navigationssystem lässt sich per Over the Air-Update aktualisieren. Interessant für Gespannfahrer: Als Allradler darf der Kia EV9 bis zu 2.500 Kilo (gebremst) an den Haken nehmen.

Für den Vortrieb des Koreaners mit Heckantrieb kommt ein 150 kW/204 PS E-Motor zum Einsatz, beim Allradler liefern die an Vorder- und Hinterachse platzierten Synchronmaschinen eine Systemleistung von 283 kW/385 PS. Den Strom speichert eine 99,8 kWh Lithium-Ionen-Batterie, die am Fahrzeugboden untergebracht ist. Die Reichweite (WLTP) beträgt 563 (Allrad: 512) Kilometer (Herstellerangaben). Dank 800 Volt-Ladetechnologie kann der Akku laut Hersteller von zehn auf 80 Prozent in 24 Minuten an einer 350 kW-Gleichstrom-Schnellladestation aufgefüllt werden (ebenfalls Herstellerangaben).

Auf ersten Testfahrten über südfranzösische Straßen ging es mit dem 385 PS starken Allrad-EV9 in der GT-Line. Damit sprintet der rund 2,6 Tonnen schwere EV9 in sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und bei einer Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h ist Schluss. Den WLTP-Normverbrauch gibt KIA mit 22,3 kWh auf 100 Kilometer an. Dem Fahrer stehen die Fahrprofile Eco, Normal, Sport, May Drive und im Terrain Modus Snow, Mud, Sand zur Verfügung. Über enge und holprige Straßen zeigte sich der EV9 einfach zu handhaben und durchweg agil. Das gut abgestimmte Fahrwerk bügelte Bodenunebenheiten gut weg. Die direkte Lenkung ist präzise und gibt genügend Rückmeldung. Besonders positiv aufgefallen ist auch der gute Geräuschkomfort. Selbst Abrollgeräusche werden hervorragend isoliert. Die Sitze sind bequem und definitiv langstreckentauglich. Unser Testverbrauch laut Bordcomputer im 7-Sitzer lag bei 20,3 kWh.

Mindestens 72.490 Euro kostet der Kia EV9, für den Preis gibt es die Version mit die 204 PS und Heck. Für den Allradler muss man mindestens 76.490 Euro ausgeben. Nur mit Allrandantrieb gibt es den EV9 als extra sportliche GT-Line, ab 82.380 Euro. Hervorzuheben sind noch die vielen verfügbaren Assistenzsysteme, beispielsweise das Warnsystem beim Ausparken, der Totwinkelwarner, die intelligente Lichtsteuerung, die adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein aktiver Spurhalte- und Spurfolgeassistent, der Totwinkelassistent, ein adaptiver Tempomat und die Gespannstabilisierung.

Fotos: Kia

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