Natürlich stehen die französischen rollenden Legenden der 1960er und 1970er Jahre im Mittelpunkt: die DS 19 von Citroën und der 2CV, der gleich zweimal vertreten ist. Die Ente ist einmal, wie nach einem Unfall im Film, in ihren Einzelteilen hergerichtet, als hätten Darsteller und Kamerateam das Wrack soeben liegen lassen. Es gibt aber auch andere Fahrzeuge jener Zeit zu bestaunen – etwa ein Fiat 124 Coupé, eine Simca Aronde, eine Bianchina der längst verblichenen italienischen Marke Autobianchi und den abenteuerlichen Citroën Méhari, der trotz seiner brennbaren Kunststoffkarosserie bei der französischen Polizei und beim Militär im Einsatz war. Ein großes gelbes US-amerikanisches Taxi scheint nicht so recht zu den anderen Autos zu passen. Des Rätsels Lösung: Es fuhr in dem Film „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ auf den Straßen in New York herum.
Schrifttafeln erläutern Autos und Filme, aus denen auf zwei großen Bildschirmen passende Ausschnitte gezeigt werden. Louis de Funès (1914 -1983), als Filmstar wahrlich weltberühmt, hätte sich Traumwagen aller Art leisten können. Sein Manager riet ihm zu einem Jaguar, um bei seinen zahllosen Fans Eindruck zu machen. Funès aber, der lebenslang als bescheiden galt, war privat damit nur kurzzeitig unterwegs und verkaufte ihn wieder – er wollte lieber ein praktisches Auto mit bequemem Ein- und Ausstieg haben. So erwarb er denn gleich zwei geräumige Renault R6. Je einen für sich und seine Frau. Ein weißes Exemplar ist Teil der Sonderschau, die noch bis zum 5. November in Mülhausen zu sehen ist.
Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet und zeigt außer den Filmautos von Louis de Funès ständig rund 450 andere historische Automobile von den Anfängen an – darunter Wagen von unschätzbarem Wert und viele kuriose Einzelstücke.
Fotos: Gundel Jacobi