Pista & Piloti in Bad Sobernheim: Das Herz der italienischen Rennwagen

Wer ein Herz für wunderbare klassische Automobile, vom Youngtimer bis hin zu Grand-Prix-Rennwagen aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg hat, für den ist dieser Termin einfach ein Muss: Einmal im Jahr treffen sich „Menschen mit Benzin im Blut“ in der Nähe von Bad Sobernheim, also zwischen Bad Kreuznach und Bingen am Rhein gelegen, in einem großen Industriepark, zu dem auch der frühere Flugplatz Pferdsfeld gehört. Genau hier messen sich Fahrzeuge, die man sonst nirgendwo auf einer öffentlichen Straße zu sehen bekommt, auf dem knapp vier Kilometer langen Kurs ganz nach dem Vorbild der alten Flugplatzrennen beim „Pista & Piloti Gran Premio Alfa Romeo.“

Nicht ausschließlich, aber vorwiegend klassische italienische Rennwagen aus den Häusern Alfa Romeo, Maserati, Ferrari, Lancia und Lamborghini messen sich dann auf der Berg- und Talbahn im Hunsrück, rasen über Curbs, suchen die Ideallinie zwischen Schikanen und begeistern die zahlreichen Kiebitze und Freunde historischen Rennsports auf den Pisten.  „Gran Premio Alfa Romeo“ ist mittlerweile die größte, dynamische Veranstaltung für italienische Renn- und Sportwagen im deutschsprachigen Raum. Alleine die Alfisti dürfen sich seit einigen Jahren an mehr als 100 prächtigen Fahrzeugen der traditionsreichen Mailänder Automobilschmiede erfreuen.

Es sind zwar vorwiegend Demoläufe mit Autos, die Jahrzehnte „in den Rädern“ haben, dennoch wird auf dem Kurs mit einer um 20 Grad überhöhten Kurve inmitten der wunderschönen Hunsrück-Landschaft fahrerisches Können verlangt. Zumal sich ein Alfa Romeo oder ein Maserati aus den 1930er Jahren ohne Erleichterungen wie Servolenkung und moderne Rennkupplungen nicht einfach „im Renntrimm bewegen“ lässt, auch ohne entsprechende Vorerfahrung wird das kaum gelingen.

„Pista & Piloti“ ist eine professionelle Veranstaltung auf der Suche nach dem Limit mit einem großzügigen Fahrerlager, Boxengasse, Streckenposten: Alles ist dabei, was das Herz beim Rennsport aus der guten alten Zeit begehrt, ihn gleichzeitig aber sicher macht und den modernen Erfordernissen angepasst hat. Neben den Italo-Boliden aus dem Sport-, Touren- und Rennwagenbereich waren in diesem Jahr auch einige der früheren Konkurrenten zugelassen.

Je nach Klasse waren das noch alte serienmäßige Fahrzeuge mit Straßenzulassung oder auch reinrassige Rennwagen. Zu bewundern war am letzten August-Wochenende ein Starterfeld mit Alfa Romeo GTA, 75 IMSA und Alfasud Trofeo, Giulietta Sprint und RLSS, Abarth 1000 TCR und 750 Monza. Zudem Preziosen und Raritäten wie  Lancia Stratos und Fulvia HF, Lotus Cortina, Porsche 911, Alpine A110, Maserati 6CM, Benz Rekordwagen und vielen anderen.

Pista & Piloti bleibt nicht nur den Teilnehmenden vorbehalten. Wer also durch das Fahrerlager schlendern will oder sich die Rennen und Demo-Läufe ansehen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, wenn es auch künftig einmal im Jahr heißt: „Pista & Piloti Gran Premio Alfa Romeo“ – zum Beispiel 2023…

Fotos: Jürgen C. Braun

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