Nach einer absoluten Bestzeit im ersten Freien Training am Freitag sicherte sich Thomas auch im – Norisring-spezifisch – zweigeteilten morgendlichen Qualifying die Bestzeit in seiner Gruppe. Zur ersten Porsche-Pole in der DTM fehlte letztendlich mit 16 tausendstel Sekunden nur der berühmte Wimpernschlag. Platz zwei, Startreihe eins und zwei Meisterschaftspunkte waren aber der wohlverdiente erste Lohn für eine top Vorstellung.
Im chaotischen Rennen, es gab unter anderem drei Safetycarphasen und eine Full Course Yellow, sollte es aber noch besser kommen. Thomas behielt jederzeit die Übersicht und einen kühlen Kopf. Als die Ampel auf „Grün“ sprang, behielt er Platz zwei, bereits beim Re-Start nach dem ersten Safetycar übernahm er dann die Spitze und verteidigte diese Position konsequent auch nach allen weiteren Neutralisationsphasen. Nach dem letzten Neustart baute er seinen Vorsprung sogar kräftig aus, drehte dabei auch die schnellste Runde des Rennens und brachte den ersehnten Triumph ungefährdet ins Ziel am Nürnberger Dutzendteich. Ein Meilenstein für die Truppe aus Landstuhl in ihrer DTM-Premierensaison.
Thomas Preining: „Ich bin natürlich super happy. Ein Hammer-Tag. Schon das Quali war sehr gut und im Rennen bin ich in Turn eins zweimal außen vorbei, einmal an Kelvin und dann an René. Das sind ja Weltklassefahrer, da schmeckt so ein Überholmanöver noch einmal ein bisschen besser. Sowas ist natürlich mit Risiko verbunden. Umso mehr können wir uns glücklich schätzen: So viele Autos sind heute platt und wir haben keinen einzigen Kratzer. Morgen läuft es hoffentlich ähnlich gut.“
Teamchef Timo Bernhard: „Ich bin absolut sprachlos. Heute ist ein historischer Tag: der erste DTM-Sieg für Porsche, der erste DTM-Sieg für unser KÜS Team Bernhard und natürlich für Thommy. Diese Kombination ist einfach fantastisch, mir fehlen da wirklich die richtigen Worte. Darin steckt so viel Arbeit. Ich möchte einfach allen danken, die dazu beigetragen haben. Ganz besonders meinen Eltern, die über viele Jahre so sehr geholfen haben, das alles aufzubauen. Das heute war ein historischer und ganz, ganz wichtiger Erfolg für uns.“
Mit einem Punkteresultat im Sonntagsrennen und Platz neun hat das KÜS Team Bernhard das fulminant begonnene DTM-Wochenende auf dem Norisring in Nürnberg auch insgesamt positiv abgeschlossen. Trotz ordentlich Zusatzgewicht in seinem 911 GT3 R holte Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (23, Österreich) nach seinem Triumph am Samstag auch heute wieder das Maximum heraus.
Im Qualifying am Morgen setzte Thomas in seiner Gruppe die drittbeste Zeit, obwohl Porsche nach dem Samstagsrennen aufgrund der modifizierten Balance of Performance (BoP), mit der ein möglichst ausgeglichenes Kräfteverhältnis im Feld erreicht werden soll, zehn Kilogramm Gewicht zuladen musste. Das Rennen konnte er dann von Startplatz vier als klar bester Porsche-Pilot in Angriff nehmen, musste aber weitere 25 Kilogramm Erfolgsballast mit sich herumschleppen. Beim Start machten sich diese Zusatzkilos dann auch gleich bemerkbar: Thomas reihte sich auf Platz sieben ein. Im Rennverlauf musste er auf der Stop-and-go-Strecke, wo sich Gewichtsprobleme besonders auswirken, weiteren Tribut zollen. Nach dem Pflichtboxenstopp konnte sich Thomas aber bis zur schwarz-weiß karierten Flagge weiter in den Top-Ten halten. Im Ziel hatte er dann als Neunter sein Punktekonto um zwei weitere Zähler aufgestockt. Thomas Preining: „Besser als nichts. Wenn man von Platz vier startet, erwartet man eigentlich mehr. Aber mit der neuen BoP und dem Erfolgsballast von gestern, war ganz einfach nicht viel mehr drin. Grundsätzlich sind wir aber zufrieden, es war ein super Wochenende. Wir haben das Beste herausgeholt. Ich freue mich jetzt schon auf das Ende der Sommerpause, wenn es am Nürburgring weitergeht.“
Timo Bernhard: „Insgesamt überwiegt natürlich die Freude über diesen historischen Moment mit dem ersten Porsche-Sieg in der DTM überhaupt. Heute Morgen hatten wir ein sehr gutes Qualifying mit Platz vier. Es war aber klar, dass wir uns mit 35 Kilogramm Mehrgewicht als gestern – zehn aus der modifizierten Balance of Performance und 25 als Erfolgsballast für den Sieg am Samstag – schwertun würden. Ich denke, wir haben das Maximum erreicht. Viel mehr als Platz neun war damit heute auf dieser Strecke, wo das Gewicht bei dem vielen Stop-and-go sehr viel ausmacht, einfach nicht drin. Alles in allem war es für uns ein sehr starkes Wochenende. Darauf wollen wir aufbauen. Ich bin für die zweite Saisonhälfte sehr zuversichtlich“, so das Wochenend-Fazit des Teamchefs.
Fotos: Gruppe C Photography