Beim Anschaffungspreis wollen die Bayern den Abstand zu konventionellen Diesel-Bussen schließen, konkrete Angaben machen sie aber nicht. Lange Zeit galt rund eine halbe Million Euro als typischer Preis für einen E-Bus, während es Diesel-Modelle für etwa die Hälfte gab.
Beim Antrieb greift Quantron auf bewährte Technik zurück, die der strategische Partner EV Dynamics bereits seit mehreren Jahren in China im Einsatz hat. Kunden haben bei der batterieelektrischen Variante die Wahl unter verschiedenen Akku-Größen zwischen 242 und 424 kWh, die Reichweiten bis 370 Kilometer ermöglichen sollen. Die auf dem Dach montierten Lithium-Eisenphosphat-Batterien des chinesischen Herstellers CATL gelten als kostengünstig und schwer entzündlich. Geladen werden sie mit bis zu 150 kW Gleichstrom, was in der Regel über Nacht erfolgen dürfte. Der wassergekühlte Permanentsynchronmotor kommt auf bis zu 245 kW/333 PS und stellt ein Drehmoment von rund 3.330 Nm zur Verfügung. Keine näheren Informationen gibt es zur Brennstoffzelle im kommenden Wasserstoffbus, der aber offenbar die Technik des kanadischen Marktführers Ballard Power nutzen soll. Gebaut werden beide Modelle im Augsburger Werk des Unternehmens.
Quantron wurde 2019 gegründet und ist bislang vor allem als Umrüster bekannt, der konventionelle Nutzfahrzeuge auf E-Antrieb umbaut. Der 12 Meter lange und bis zu 95 Passagiere fassende Cizaris ist nun das erste originäre Produkt der Augsburger. Er trifft auf ein starkes und zuletzt deutlich gewachsenes Konkurrenzumfeld. Zu den wichtigsten Anbietern elektrischer Stadtbusse zählen Mercedes-Benz, MAN, Volvo, BYD, Solaris und VDL. Europaweit sind aktuell gut 3.000 Elektro-Omnibusse im Einsatz, mit steigender Tendenz.
Fotos: Quantron