Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Dass die Reichweite von Elektroautos in der kalten Jahreszeit um bis zu 30 Prozent sinkt, hat zwei Hauptgründe. Zum einen laufen chemische Reaktionen bei Kälte generell langsamer ab, da Atome und andere Teilchen träger sind als bei höheren Temperaturen. Daran lässt sich nichts Grundsätzliches ändern. Der zweite Grund: Im Winter sind zusätzliche Stromverbraucher im Einsatz – allen voran die Heizung, die im E-Auto vor allem mit Strom aus der Batterie betrieben wird. Dort liegt dann auch der wichtigste Hebel für eine Reduktion der Verluste. Wer sein Fahrzeug morgens beim Laden an der Wallbox mit Haushaltsstrom schon auf angenehmes Niveau vorheizen lässt, schont während der Fahrt die Batteriekapazität.
Auch nach dem Abkoppeln des Ladesteckers lohnt sich, auf die Heizung zu achten. Wer nur kurze Strecken fährt, nutzt am besten die Sitz- beziehungsweise Lenkradheizung. Die Heizdrähte sind schnell warm und verbrauchen vergleichsweise wenig Strom. Die Luftheizung ist im Vergleich weniger effizient. Um ihren Stromverbrauch zu verringern, schaltet man sie am besten auf Umluft. So muss nicht ständig kalte Außenluft erwärmt werden. Einige E-Autos bieten eine Sparfunktion für die Heizung, mit der vor allem die Luft um den Fahrersitz herum erwärmt wird. Fenster und Türen sollten dabei in jedem Fall möglichst geschlossen bleiben.
Wer die geringere Reichweite und die unter Umständen längeren Ladezeiten berücksichtigt, kommt mit einem E-Auto gut durch den Winter. Auch lange Schnee-Staus auf der Autobahn sind entgegen vielen Befürchtungen kein Problem. Die Energie im Akku reicht selbst in einem Kleinstwagen für deutlich mehr als zwölf Stunden Dauerheizen.