Sowohl Elektroautos als auch Pedelecs sind derzeit in Deutschland sehr gefragt. Doch können beide auch eine sinnvolle Fahrgemeinschaft bilden? Durchaus, wie der ADAC meint. Doch ein paar Aspekte sollten beim Transport von schweren E-Bikes auf dem Rücken eines Zweispur-Stromers berücksichtigt werden. Das wichtigste Kriterium ist die Stützlast, die auch im Fall vieler E-Autos nach einem peniblen Check der Lasten und möglicherweise nach einem smarten Entlasten der Huckepack-Räder verlangt.
Die Montage einer Anhängerkupplung stellt bei Elektroautos zumeist kein Problem dar. Die Stützlast hingegen, die für den Transport mit einem Heckträger entscheidend ist, fällt bei einigen Modellen etwas knapp aus, was die Mitnahme von höchstens einem E-Bike erlaubt. Vor allem bei E-Autos aus dem Kleinwagensegment kann die Stützlast mitunter um 50 Kilogramm liegen. Einige große Stromer, wie etwa der Jaguar I-Pace, haben sogar noch weniger Spielraum. Andere Modelle, etwa Kia E-Soul oder Hyundai Kona EV, bieten hingegen 100 Kilogramm Stützlast.
Wer einen Träger für die Anhängerkupplung montiert, sollte jedenfalls Stützlast als auch die Höhe der Lasten kennen. Letztere setzten sich aus dem Träger selbst sowie dem Gewicht der Räder zusammen. E-Bikes wiegen oft 25 Kilogramm oder mehr, weshalb zusammen mit dem Gewicht des Trägers die Belastungsgrenze der Stützlast überschritten werden kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss also wiegen und rechnen. Die Last der Räder darf die Traglast des Radträgers nicht überschreiten, außerdem dürfen Träger und Räder zusammen nicht die Stützlast überschreiten. Liegt die Last überm Limit, kann es helfen, am Pedelec montiertes Zubehör sowie die schweren Batterien in den Kofferraum zu verfrachten. Letzteres empfiehlt sich auch aus Sicherheitsgründen, denn hier sind die Batterien besser vor mechanischen Stößen oder Hitze geschützt.
Neben der Batterie empfiehlt es sich beim E-Bike-Transport außerdem, das Display des Bordcomputers abzunehmen und geschützt im Fahrzeuginnenraum zu transportieren. Wurden Display und Akku entfernt, sollten zusätzlich die dann am Pedelec freiliegenden Anschlusskontakte vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden. Hier reicht schon mal ein Stück Plastikfolie, allerdings sollte es so befestigt werden, dass es auch dem Fahrtwind standhält. Pedelec-Antriebsspezialist Bosch empfiehlt zusätzlich, beim E-Bike-Transport auch die Motoreinheit vor äußeren Einflüssen zu schützen. So kann bei Re-genfahrten aufgrund der Luftverwirbelungen hinterm Fahrzeug vergleichsweise viel Wasser auf die Antriebseinheit einwirken. Im Fachhandel werden hierfür spezielle, was-serabweisende Transporthüllen angeboten.
Werden für den Transport Display und Akku abmontiert, ist dies zugleich ein erhöhter Diebstahlschutz. Grundsätzlich sollte man außerdem auch das Fahrrad selbst noch vor den Zugriff von Langfingern mit einem Schloss sichern.
Wer mit Fahrradheckträger und entsprechender Fracht unterwegs ist, sollte stets die grö-ßeren Abmessungen berücksichtigen. Vor allem beim Rangieren können Längen- und Breitenzuwachs Probleme bereiten. In manchen Situationen kann es hilfreich sein, wenn der Beifahrer von außen in eine Parklücke einweist. Speziell bei Reisen ins Aus-land kann für einen Fahrradheckträger die Montage einer rot-weißen Warntafel nötig sein. Damit die Räder nicht verkratzen, empfiehlt es sich, zwischen Schild und Bikes et-was Schaumstoff zu klemmen.
Grundsätzlich geachtet werden sollte außerdem auf eine korrekte Funktion der Beleuch-tung am Heckträger sowie auf die sichere Befestigung der E-Bikes. Letztere Prüfung darf gelegentlich wiederholt werden. Speziell beim Reisen mit E-Autos und Pedelecs sollte bei der Etappenplanung der Umstand berücksichtigt werden, dass die Last der Räder kürzere Reichweiten provoziert.
Foto: ADAC