Leser fragen – Experten antworten T.I.R.-Schild auf Lkw

Auf Lkw ist gelegentlich ein blaues Schild mit der Aufschrift ‚T.I.R.‘ zu sehen. Was bedeutet das?

Antwort von Thorsten Peter, KÜS: Die drei Buchstaben stehen für den französischen Begriff ‚Transport Internationaux Routiers‘, der so viel bedeutet wie ‚Internationaler Straßenverkehr‘. Genutzt wird es für lange Fahrten, die durch verschiedene Länder oder Wirtschaftszonen führen. 

Straßenfahrzeuge, welche Waren im TIR-Verfahren befördern, müssen an der Vorder- und Rückseite gut sichtbar rechteckige blaue Tafeln mit der weißen Aufschrift „TIR“ tragen. Die Tafeln müssen abgenommen oder abgedeckt werden, wenn keine Waren im TIR-Verfahren befördert werden.

Gewerbliche Waren, die wegen ihres Gewichts, ihrer Maße oder ihrer Beschaffenheit gewöhnlich nicht in einem geschlossenen Fahrzeug oder Behälter befördert werden oder lebende Tiere, die während der Beförderung artgerecht versorgt werden müssen, dürfen ausnahmsweise im TIR-Verfahren ohne Zollverschluss (Zollplomben oder Zolldrähte) befördert werden. Die Identität, aber auch Menge, Gattung und Beschaffenheit der Waren muss dann auf andere Weise gesichert werden.

Das Schild soll also somit die Grenzüberschreitungen erleichtern. Der Anhänger mit der Ladung wird beim Start vom Zoll versiegelt und darf erst am Zielland wieder geöffnet werden. Dadurch entfällt die zeitraubende Kontrolle in den passierten Transit-Staaten. Zudem muss der Fahrer kein Geld für den Zoll mitführen. 

Grundlage für das zollrechtliche Versandverfahren ist ein internationales Abkommen, das erstmals 1949 geschlossen wurde. Mittlerweile wird es in rund 60 Staaten angewandt. Wer ein T.I.R.-Dokument benötigt, erhält es bei der Internationalen Straßentransportunion IRU in Genf. Wer bei der Fahrt auf der Autobahn einen Lkw mit T.I.R.-Schild sieht, weiß also, dass der Truck eine lange Strecke vor oder hinter sich hatte.

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