Und so kam es, dass jetzt der finale Lauf der FIA Rallyecross-Weltmeisterschaft am 12./13. Dezember im neuen Stadion an der Müllenbachschleife über die Bühne gehen wird. Anstatt wie ursprünglich geplant am ersten August-Wochenende treten die besten Rallyecross-Piloten der Welt nunmehr also Mitte Dezember in dem 30.000 Zuschauer fassenden, eigens für diese Serie errichteten, neuen Stadion auf dem tiefsten Punkt der Grand-Prix-Strecke an.
Der erste Auftritt der spektakulären 600 PS starken Rallyecross-Boliden in der Eifel wird also auch gleich den Abschluss und damit auch den Höhepunkt der Saison bilden. Die letzten Punkte werden im Schatten der Nürburg vergeben, dort werden dann auch die World Champions 2020 gekürt. „Wir werden jedes Event einzeln betrachten und dann sehen, was möglich ist“, hatten Geschäftsführer Mirco Markfort und sein Team bereits vor Wochen erkennen lassen, dass sie gewillt waren, der Rennstrecke in diesem problematischen Jahr soviel Leben wie möglich zu erhalten. Jetzt soll es also eine ganz besonders spektakuläre Form des Motorsports werden. Eine, die vielleicht sogar die Chance auf mehr in Zukunft bietet. Denn in der Eifel, wo zu dieser Jahreszeit normalerweise Eis und Schnee die Szenerie bestimmen, wäre ein Lauf zu dieser Jahreszeit auf genau diesem Untergrund als regelmäßiger Saisonabschluss.
Am 12. und 13. Dezember dieses Jahres werden in der Müllenbachschleife also im wahrsten Sinn des Wortes „heiße Schlitten“ unter der Nürburg ihre Runden auf dem neuen Kurs vor den Tribünen für 30.000 Motorsportfans drehen. Mit den besten Cross-Piloten der Welt am Steuer und am Gaspedal. „Dass wir nun die FIA World Rallyecross Championship in den Dezember verlegen konnten, ist für alle Beteiligten ein Erfolg. Es bestätigt sich nun, wie wichtig es ist, frühzeitig die Gespräche mit Veranstaltern zu führen und bei der Suche nach Lösungen flexibel zu sein“, sagt Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort. „Wir können nur nach bestem Gewissen und im Sinne der Gesundheit aller Beteiligten Konzepte für die Angebote am Ring erstellen sowie Gespräche mit Veranstaltern führen.“ Der Nürburgring versuche, so Markfort, „die schwierige Situation bestmöglich zu meistern, um auch nach der Corona-Krise weiterhin als Wirtschaftsmotor für eine ganze Region fungieren zu können.“ Ob die Verlegung der FIA Rallyecross-WM auf einen so späten Termin im Dezember eventuell Signalwirkung für andere Events haben könnte, steht noch nicht fest. Nach dem eigens vorgegebenen Motto: „Wenn möglich verschieben statt absagen“ sind bisher auch das ADAC TOTAL 24h-Rennen (24. – 27. September), und der Fisherman’s Friend StrongmanRun (14. November) neu terminiert worden. Und im Hintergrund der von der VLN veranstalteten neuen Langstreckenserie NLS plant man offenbar auch einen Saisonstart am 27. Juni. Immer nach den Vorgaben, wonach bis zum 31. August keine Großveranstaltungen erlaubt sind.
Fotos: Braun, Fiaworldrallycross.com, Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG