Ein Stück Normalität: Der „Ring“ und die Flugausstellung

Zwei touristische „Schwergewichte“ und Anziehungspunkte für jede Menge Besucher rund um Verkehr und Mobilität sind jetzt zumindest teilweise von den Restriktionen der letzten Wochen befreit. So ermöglicht beispielsweise der Nürburgring mit einem neuen Konzept, das die Gesundheit aller Beteiligten in den Mittelpunkt stellt, ab Donnerstag, 30. April, mit „kontaktlosen Touristenfahrten“ die erste Aktivität in angepasster Form.

Auf der Nordschleife besteht ab Donnerstag wieder die Möglichkeit, das eigene Auto auf der geschichtsträchtigen Strecke zu bewegen. Damit dies nach einheitlichen Regeln erfolgt, gilt die Straßenverkehrsordnung. „Die Gesundheit aller Beteiligten steht für uns immer an erster Stelle. Das kann man nicht nur an den ständig erweiterten Sicherheitseinrichtungen an und um unsere Rennstrecke sehen“, erklärt Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort. „Bei der Entwicklung angepasster Konzepte für unsere Aktivitäten wurde klar, dass die Touristenfahrten mit verschiedenen Vorkehrungen durchgeführt werden können.“

Zu den angesprochenen Maßnahmen gehört, dass Guthaben und Tickets ausschließlich online erhältlich sind und somit von Zuhause am PC oder von unterwegs mit dem Handy völlig kontaktlos. Vor Ort gelingt die Zufahrt zur Strecke per vorgehaltenem QR-Code oder per Karte. Das Aussteigen aus dem Auto ist an der geöffneten Zufahrt zur Nordschleife verboten. Lediglich das regelmäßig desinfizierte WC, bei dem der Einlass kontrolliert wird, ist zugänglich. Die zweite Zufahrt in  Breidscheid bleibt geschlossen.

Geschulte Mitarbeiter mit Masken und Einweghandschuhen sichern den Ablauf und  kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Für Notfälle und Probleme sind das Büro an der Nordschleife und eine Clearingstelle auf dem Parkplatz besetzt. Für Touristenfahrten sind pro Fahrzeug maximal zwei Personen erlaubt, die gemeinsam angereist sein müssen. Der Fahrer muss zudem Buch darüber führen, wer ihn auf der Fahrt begleitet, damit eine mögliche Infektionskette nachvollzogen werden kann. Alle Parkplätze an der Nordschleife bleiben geschlossen.

Besonders hart trifft die aktuelle Situation auch das rein privatwirtschaftlich geführte Flugzeugmuseum in Hermeskeil (Rheinland-Pfalz): „Zum ersten Mal seit 47 Jahren hatten wir an Ostern geschlossen. Das ist nicht nur sehr traurig, sondern richtet auch noch einen nicht zu übersehenden wirtschaftlichen Schaden an“, sagt Inhaber Peter Junior, der das Unternehmen mit seiner Familie und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt. Mehr als 100 Exponate aus der zivilen und militärischen Luftfahrt, aber auch etliche seltene Automobil-Oldtimer, bilden das Herzstück des Museums im Hunsrück.

Jetzt  dürfen die Juniors zumindest die weiträumigen Außenanlagen wieder öffnen. Die vier großen Hallen mit historischen Ausstellungsstücken aus der Luftfahrtgeschichte müssen jedoch noch geschlossen bleiben. Was die Betreiber nicht verstehen. „Wir haben alle erforderlichen Maßnahmen zur Einhaltung der Regeln getroffen. Eigene markierte und abgesperrte Wege in den Hallen sorgen für den notwendigen Sicherheitsabstand.“

Ab Freitag, 1. Mai wird jetzt die ursprünglich für den 1. April 2020 vorgesehene Neueröffnung nachgeholt. Mit reduzierten Preisen und wohl auch viel weniger Publikum als sonst. Die Juniors bleiben vorerst skeptisch: „Tourismus und Reiseverkehr finden ja so gut wie nicht statt. Wir haben keinerlei Erfahrungswerte für diese Situation. Jetzt warten wir erst einmal das erste Mai-Wochenende ab, was sich dann an privaten Besuchen tut.“

Doch sowohl am Nürburgring wie auch in Deutschlands größtem privatem Flugzeugmuseum wird alles getan, um wieder in die Normalität zu finden.

Fotos: Braun, Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG

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