KÜS: Herr Anschütz, das Eifel Rallye Festival (kurz: ERF) ist das weltweit größte Event des historischen Rallyesports mit 160 Fahrzeugen aus 50 Jahren Rallyegeschichte. Wie stellen sich die genauen Umstände der Absage für 2020 dar?
Otmar Anschütz: Nachdem die Bundesregierung verfügt hatte, dass es keine Großveranstaltungen geben dürfe, war auch uns klar, dass wir davon betroffen sein würden. Die Auslegung des Begriffs „Großveranstaltung“ Ländersache. Aber: Nach zehn Jahren, in denen das Eifel Rallye Festival stattfindet, haben wir in den letzten Jahren Zehntausende von Besuchern an drei Tagen erreicht. Da war der Termin für das Festival Ende Juli nicht mehr möglich.
KÜS: Das ERF ist als rollendes Museum, verbunden mit Wertungsprüfungen in der Vulkaneifel, vom Konzept her einzigartig. Andere Veranstaltungen werden vom Sommer in den Herbst verlegt. War das eine Option?
Otmar Anschütz: Nein, nie: Die Stadt Daun stellt uns für unser Festival in jedem Jahr einen Großteil ihrer gesamten Infrastruktur zur Verfügung. So etwas ist nur in den Ferien möglich. Außerdem ist das ERF als reine Outdoor-Veranstaltung auf das ganz klassische Sommerwetter, warm, schön und trocken, angewiesen.
KÜS: Wie hart trifft Sie persönlich diese Absage?
Otmar Anschütz: Es geht gar nicht nur um mich. Zu nennen sind unsere Hunderte von Helfern, die Teilnehmer, die Gäste aus aller Welt und die vielen Gewerbetreibenden in der Stadt und Region Daun und um die Vereine im Umland, die auch finanziell davon profitieren. Für sie alle tut es mir sehr leid. Aber: Wir werden ein weiteres Jahr Arbeit investieren. 2021 wird das ERF ein tolles Jubiläum.
Fotos: Eifel Rallye Festival