Unimog: Höhen-Weltrekord in Chile

In der firmeninternen Nomenklatur bei Mercedes gehört der Unimog 5023 zu den "hochgeländegängigen Spezial Trucks". Gleich zwei Exemplare dieses Modells auf neuestem Entwicklungsstand wurden Ende 2019 für eine Expedition der besonderen Art präpariert.

Ingenieure von Unimog/Mercedes, aus dem Unimog-Museum (Gaggenau) und vom Technikunternehmen AS Söder sowie Mitarbeiter des Expeditionsleiters Matthias Jeschke schufen „Zwillinge“ des Allrad-Kletterers Unimog (der Name ist übrigens ein Akronym für UNIversalMOtorGerät).

Hintergrund: Der chilenische Vulkan „Ojos del Salado“ ist mit 6.893 Metern der höchste aktive Vulkan der Erde. Er wächst quasi aus der Atacama-Wüste heraus, ist oben schnee- und gletscherbedeckt. Aufgabe des Expeditions-Teams war vor allem, Material für vier Funkstationen in diese enorme Höhe zu transportieren, diese dort aufzubauen und funktionsfähig zu machen, um Bergsteigern, anderen Expeditionen aus Wissenschaftlern und Forschern mehr Sicherheit zu geben. Die Höhe mit der trockenen Luft, dem geringen Sauerstoffgehalt und die Kälte setzten Technik und Menschen gleichermaßen zu. Dass die beiden Serien-Unimogs zusätzliche Umbauten aufwiesen, war dem hohen Anspruch der Aufgabe zuzuschreiben: Spezialreifen für optimalen Grip bei bis fast 100 Prozent Steigung und höchster Widerstandskraft mussten sich gegen skalpellscharfes hartes Vulkangestein ebenso durchsetzen wie gegen nadelspitze Büßerschnee-Formationen und Schnee- wie Gletscherglätte.

Besonders starke Seilwinden kamen dazu. Und: Um das Gewicht im Gelände optimal zu tarieren, wurden die Aufbauten längsvariabel entwickelt. Die ganze Herkulesarbeit aber lohnte: Das Vorhaben gelang, es wurde eine bislang von Radfahrzeugen noch nie erreichte Höhe von 6.694 Metern über N. N. erreicht. Die wissenschaftliche Erforschung in diesen Höhen und somit auch des Pazifischen Feuerrings ist damit auch für die nächste Zukunft gesichert.

Text: Frank Nüssel

Fotos: Matthias Jeschke, Mercedes, Unimog

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