CD-Tipp: Leuthäuser/Köhler: In The Land Of Irene Kral & Alan Broadbent

In den frühen Siebzigern haben Irene Kral und Alan Broadbent zwei Alben eingespielt. Heute kennen allenfalls engagierte Jazz-Fans den Namen der Sängerin, die 1978 nur 46-jährig verstarb. Alan Broadbent ist bis heute aktiv.

Die Wiederentdeckung beider im Zusammenspiel von Gesang und Klavier ist Erik Leuthäuser zu verdanken. Der erst 23-jährige Musiker hat sich, siehe Titel, im Kosmos von Kral & Broadbent umgesehen – und mit dem Material, das er für sich selbst als passend empfand, ein Live-Konzert im Berliner Club A-Trane gegeben. Dessen Mitschnitt liegt nun als CD vor. Anders als beim Vorgänger „Wünschen“ singt Leuthäuser hier komplett in Englisch, am Piano begleitet ihn Wolfgang Köhler. Beide sind ein gutes Team, das hört man.

Anders würde ein solches Unterfangen auch nicht gelingen: Das Berliner A-Trane (im Namen gleichermaßen Hommage an John Coltrane und Duke Ellingtons Klassiker „Take The A-Train“) fasst maximal 100 Zuhörerinnen und Zuhörer. Das passt zu Leuthäusers Selbstverständnis als Künstler für diese CD bestens: „Ausgehend von Susannah McCorkle, einer meiner Lieblingskünstlerinnen, habe ich mich schon lange mit Sängerinnen wie Irene Kral beschäftigt“, bekennt Leuthäuser. „Mich fasziniert diese Kombination aus Jazz und Cabaret, also Sängerinnen und Sänger, die mit ihren Songs Geschichten erzählen. An Irene Kral und Alan Broadbent interessiert mich speziell das Duo-Format. Auf ihren beiden Platten ergänzen sich diese beiden Musiker so großartig. Aber sie haben auch eine besondere Songauswahl getroffen. Manche dieser Lieder waren zuvor total unbekannt. Die Kombination aus Songauswahl und Interaktion hat mich sehr berührt.“

Erik Leuthäuser/Wolfgang Köhler: In The Land Of Irene Kral & Alan Broadbent. Live at A-Trane Berlin (Mons Records).

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