Auto-Abschiede 2019 – Teil I

Die Neuen stehen schon in den Startlöchern, vor allem die E-Modelle sind bei den Herstellern 2020 hoch im Kurs. Andere Modelle verschwinden aus dem Angebot – und das längst nicht nur, weil sie dort irgendwann nur noch ein „Mauerblümchendasein“ fristeten.

Denn: Dass gutes Aussehen, pfiffige Ausstattungsdetails und ordentliche Verkaufszahlen nicht vor dem Aus bewahren, musste 2019 der Opel ADAM erfahren. Der 2013 gestartete Lifestyle-Zwerg sollte frischen Wind ins Rüsselsheimer Portfolio bringen. Tat er auch, allerdings war der 3,70 Meter kurze ADAM aufgrund seiner vielen Konfigurationsmöglichkeiten, darunter auch – Rolls Royce lässt grüßen – ein Sternenhimmel fürs Innendach, nicht eben günstig zu produzieren. Maßgeblich zur Verabschiedung des kleinen Opel trug aber der Eignerwechsel von GM zu PSA bei. Im französischen Konzern gibt es reichlich Klein- und Kleinstwagen, darunter auch schicke – wie die Exemplare von DS.

Also warum einen Konkurrenten mitlaufen lassen? Und falls man beim eher unscheinbaren KARL dachte, der würde bei der Modellbereinigung übersehen, sah man sich getäuscht. Auch dieser auf Alltagstauglichkeit ausgelegte Kleinstwagen musste dieses Jahr seinen Abschied nehmen. Er hat mit seiner GM-Plattform den falschen Untergrund und wird nicht länger gegen Peugeot 108 oder Citroen C1 antreten. Damit nicht genug, verschwindet ein weiteres Opel-Modell vom Markt: Der Cascada. Hier liegt es weniger an neuen strategischen Ausrichtungen, sondern eher daran, dass die große (Zulassungs)-Zeit der Cabrios vorbei ist.

Ob das auch der Grund ist, warum Fiat in Deutschland den 124 Spider aus seinem Programm genommen hat? Der Roadster, der wie sein Tuning-Ableger von Abarth in Japan gemeinsam mit dem technisch eng verwandten Mazda MX-5 vom Band läuft, verkaufte sich seit seinem Debüt 2016 hier rund 7.400 Mal. Eigentlich kein ganz schlechter Wert für das mittlerweile winzig gewordene Roadster-Segment.

Die große Zeit ist auch für einen andere Fahrzeuggattung vorbei. Vans, einst Lieblinge von Familien und Vertretern mit Platzbedarf, haben sich zum Auslaufmodell entwickelt, seit die Kundschaft lieber SUV goutiert. Diesem Trend fällt jetzt bei Ford der kompakte, 4,38 Meter lange Van C-Max ebenso wie sein etwas längerer Ableger, der 4,52 Meter lange Grand C-Max, zum Opfer. Nach dem Wegfall des kleineren B-Max (2017) werden Van-Fans nur noch beim S-Max und Galaxy fündig – zumindest vorerst.

Den Volvo V40 trifft es gleich aus zwei Gründen: Er ist kein SUV und steht auf der falschen Plattform. Seit 2012 auf dem Markt, ist er noch das letzte Überbleibsel aus der Zeit, als Ford bei Volvo tonangebend sowie Technikspender war. Der Kompakte erhält vermutlich keinen klassischen Kombi-Nachfolger, stattdessen dürfte, nicht ganz überraschend, ein Crossover-Modell seinen Platz einnehmen. Ganz modern, mit E-Antrieb.

Fotos: Fiat, Ford, Opel, Volvo

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