Um kritische Fahrsituationen und womöglich Unfälle zu vermeiden, sollen Autos künftig mit ihren Sensoren nicht mehr nur auf die Straße, sondern auch auf den Fahrer, Beifahrer und weitere Passagiere achten. Bosch hat dafür ein neues System zur Innenraumbeobachtung mit Kameras und künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt.
Das funktioniert so: Eine Kamera hat den Fahrer immer im Blick. Dadurch werden Ablenkmanöver wie z. B. das Telefonieren während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung erkannt. Eine weitere, im Lenkrad eingebaute Kamera erkennt, wenn die Augenlider des Fahrers schwer werden oder die Ablenkung durch ungünstige Kopfbewegungen (etwa hin zum Beifahrer) verursacht wird. Die Kameras greifen helfend ein durch Warnungen, Pausenempfehlungen und sogar durch die Reduktion der Geschwindigkeit. Welche Funktion zum Einsatz kommt, wird von den Wünschen des Autoherstellers abhängen und von den relevanten gesetzlichen Vorgaben.
Von dem System sollen Beifahrer ebenso profitieren wie Fahrer. Mitreisende werden u. a. gewarnt, wenn sich unabsichtlich der Sicherheitsgurt gelöst hat oder ein Mitfahrer im Sitz (z. B. während des Schlafes) so ungünstig verrutscht, dass im Ernstfall Airbags und Gurtstraffer nicht mehr optimal funktionieren können. So sieht Bosch den Nutzen des Kamerasystems vor allem in potentiell lebensrettenden Eigenschaften. Diese ergeben sich durch das Eingreifen in gefährlichen Situationen.
Quelle und Fotos: Bosch