Am Ende der Veranstaltung war es dann umgekehrt: Terranova siegte und durfte sich damit auch den Baja-Weltcup gutschreiben lassen, vor Przygoński und Vasilyev. Teamchef Sven Quandt war in Erwartung dieses freudigen Ereignisses extra nach Portugal gejettet, um die Riesenpokale höchstpersönlich für sein Haus in Empfang zu nehmen.
Für einige, die die Marokko-Rallye nicht besuchen konnten oder wollten, war die Portalegre dennoch ein wichtiges Ereignis. So hatte das Borgward-Team aus China gleich zwei Fahrzeuge des Typs Borgward BX7 DKR Evo zur letzten Geländesportveranstaltung auf die iberische Halbinsel delegiert: Nani Roma fuhr mit Dani Oliveras. Die Brüder Ricardo und Manuel Porém, seit vielen Jahren in der Szene erfolgreich unterwegs, steuerten den zweiten Borgward. Warum der bewährte Ex-Motorrad-Pilot Roma nun keinen Platz mehr hatte im Treburer Team? Er, der jahrelang so erfolgreich für X-raid auf vier Rädern ins Lenkrad gegriffen hatte, Dakar-Sieg inklusive? Das mag an den fehlenden Geldmitteln bzw. am Fehlen einer satten Mitgift bei X-raid gelegen haben.
Jedenfalls griff Borgward bei einem der versiertesten Cross-Country-Fahrer zu. Er und sein Teamkollege liefen auf den Plätzen 2 (!) und 5 ein. Und hatten damit einige der höher eingeschätzten Teams „vernascht“. Der Auftritt bei der Portalegre dürfte diesen Hintergrund haben: Letzte Feinheiten am BX7 DKR Evo austüfteln und letzte Setups installieren, um für die Dakar 2020 fit zu sein. Mut zahlt sich eben bisweilen aus. X- raid hatte mit dem Endergebnis eine der erfolgreichsten Saisons der letzten Jahre abgeschlossen.
Fotos: Tiago Reis, X-raid