Bridgestone World Solar Challenge: Mit dem Solarauto durchs Outback

Zwei deutsche Teams nehmen am größten Rennen für rein solarbetriebene Fahrzeuge teil. 3022 Kilometer geht es durch das australische Outback - von Darwin bis Adelaide.

Mit dabei sind das Team Sonnenwagen Aache (bestehend aus Studenten der RWTH und der FH Aachen) sowie das SolarCar Team der Hochschule Bochum. Die Fahrzeuge bei der World Solar Challenge dürfen ausschließlich mit Solarenergie betrieben werden. Leichtbau und eine gute Aerodynamik sind daher ein Muss. Dennoch erreichen die intelligent konstruierten Sonnengleiter erstaunliche Leistungen. Die besten Teams kommen auf Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 80 Stundenkilometer. Die SolarCars der deutschen Teilnehmenden erreichen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h bei einem Gesamtgewicht von deutlich unter 400 kg.

Die Teams betreiben einen gewaltigen Aufwand, um am Rennen teilnehmen zu können. Die Studierenden kümmern sich nicht nur um die Entwicklung des Fahrzeugs. Auch Logistik, Vermarktung und Sponsorenakquise gehören dazu. So wird daraus ein interdisziplinäres Projekt von Studierenden aus diversen Fachbereichen. Neben Ingenieurinnen und Ingenieuren sind deshalb auch StudentInnen aus anderen Bereichen unverzichtbar: IT, Betriebswirtschaft, Marketing, Kommunikation, aber auch Nachhaltiges Ressourcenmanagement.

Als Mentoren stehen den jungen Teams Professoren sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Seite. So kommen schnell um die 50 Teammitglieder zusammen – auch wenn beim Rennen nur ein Fahrender am Steuer sitzen kann. Beim Bochumer Zweisitzer ist „gerade eben“ noch Platz für einen weiteren Passagier. Schaut man sich die Projekte aber an, erkennt man schnell: Hier geht es um mehr als ums Rennenfahren! Der Weg ist das Ziel. Und für viele der Studierenden ist das eine Art „duales Studium“, denn sie absolvieren dieses üppige Projekt neben dem regulären Studienpensum. Sicherlich nicht der schlechteste Türöffner für begehrte Jobs in der Industrie.

Schaut man auf die Webseiten der beiden Teams, sieht man, dass genau diese Industrie großes Interesse an den zukunftsweisenden Projekten und den Köpfen dahinter hat: Viele Unternehmen – nicht nur aus der Auto- und Zuliefererbranche – investieren in die Teams.

Den deutschen Teams werden gute Chancen beim Rennen durch das australische Outback eingeräumt. Doch wer die Bridgestone World Solar Challenge gewinnen will, braucht vor allem eine gute Strategie und einen langen Atem. Wir werden über das Ergebnis berichten.

Weitere Infos: https://www.bosolarcar.de/ und https://www.sonnenwagen.org/

Fotos: BO SolarCar Team, Team Sonnenwagen Aachen e.V.

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