Mit dem Start ins Schulleben nehmen Kinder häufig zum ersten Mal aktiv am Straßenverkehr teil. Das bedeutet: Sie können viele Gefahren nicht einschätzen und müssen erst lernen, wann es brenzlig wird. Generell gilt: Bevor Kinder den Schulweg allein zurücklegen, müssen sie ihn üben. Eltern sollten den Weg zu Fuß mit dem Kind ablaufen und es auf Gefahren hinweisen – bis sie sicher sind, dass ihr Kind den Weg wirklich alleine meistert. Je nach Wesen des Kindes und den Verkehrsverhältnissen vor Ort müssen Eltern entscheiden, ob sie ihrem Kind die sichere Bewältigung des Schulwegs alleine zutrauen.
Beim Schulweg sollten Eltern darauf achten, dass er so wenig Gefahrenquellen wie möglich birgt. Das heißt: Straßen sollten nur dort überquert werden, wo sie gut einsehbar sind. Ideal sind Zebrastreifen und Ampeln. Straßenabschnitte, an denen parkende Autos die Sicht auf die Straße versperren, sind ungeeignet, um über die Straße zu gehen. Beim Überqueren ist die volle Aufmerksamkeit gefordert: Kinder sollten sich voll auf den Straßenverkehr konzentrieren. Unmittelbar vorm Überqueren der Straße heißt es nach links, nach rechts und wieder nach links zu schauen und auch beim Überqueren den Verkehr im Blick zu haben. Das gilt auch beim Zebrastreifen.
Kann das Kind bereits sicher Rad fahren, kann mit dem Fahrrad auch der Schulweg bewältigt werden. Wichtig: Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt vor, dass Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr auf dem Gehweg Fahrrad fahren müssen. Ein Elternteil oder eine Aufsichtsperson im Alter von mindestens 16 Jahren darf das Kind dabei mit dem Fahrrad auf dem Gehweg begleiten. Ist ein baulich von der Fahrbahn getrennter Radweg vorhanden, dürfen Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr auch diesen Radweg benutzen.
Bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen Kinder mit dem Fahrrad sowohl den Gehweg als auch Radwege und Fahrbahn nutzen. Ab dem zehnten Lebensjahr dürfen sie nicht mehr den Gehweg befahren, sondern müssen Radverkehrsflächen oder die Fahrbahn nutzen. Der DVR empfiehlt, Kinder erst nach einer erfolgreich abgeschlossenen Radfahrprüfung allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen.
Manchmal muss es morgens schnell gehen. Viele Eltern setzen deshalb aufs Auto, um ihr Kind zur Schule zu bringen. Sinnvoller ist es aber, das Auto stehen zu lassen. Kinder können den Schulweg erst dann sicher zurücklegen, wenn sie alle Gefahrenquellen kennen und wissen, wie sie sich verhalten müssen. Das lernen sie nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad und in Begleitung. Wer aus Zeitgründen den Weg zur Schule nicht mit den Kindern gehen kann, dem empfiehlt der DVR, sich mit anderen Eltern zusammenzuschließen. Diese begleiten dann die Kinder im Wechsel.
Etwa ab September bleibt es morgens länger dunkel. Um besser gesehen zu werden, sollten Kinder helle und mit Reflektoren ausgestattete Kleidung tragen. Nicht jede Straße ist optimal ausgeleuchtet. Reflektierende Kleidung hilft, früher von Autofahrern und Radfahrern gesehen zu werden.
Die KÜS ist Mitglied im DVR und unterstützt sein Anliegen nachdrücklich.
Foto: DVR