Der neue Opel Corsa: E wie elektrisch und R wie Rallye

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten wird Opel auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main (12. – 22. September) nicht durch Abwesenheit glänzen.

Im Gegenteil: Mit dem neuen Corsa als Verbrenner und als Batterie-elektrische Version sowie dem aufgefrischten Astra werden die Rüsselsheimer zwei Volumenmodelle auf ihrem Stand präsentieren. Dabei gibt es sogar eine kleine sportliche Sensation: Denn vom Corsa-e wird es nicht nur eine „zivile Straßenversion“ geben, sondern auch eine „geschärfte“ Rallye-Variante und damit auch eine Nachfolge-Serie für den ADAC Opel Rallye Cup.

Wir hatten vorab schon einmal die Gelegenheit zur Sitzprobe und zur statischen Begutachtung des neuen Corsa-e. Als Erstes fällt auf: Der Corsa hat sich als „elektrisches Volksauto“, wie ihn die Rüsselsheimer selbst bezeichnen, vom Kleinwagen-Dasein verabschiedet. Mit einer Länge von 4,06 Metern geht der Trend eindeutig zum Kompakt-Fahrzeug. Das merkt man auch, wenn man im Innenraum Platz nimmt und sich dort über viel mehr Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit freut, als das früher der Fall war.

Bei der Entwicklung des Opel Corsa-e trägt die 2017 erfolgte Übernahme durch die französische Groupe PSA erste Früchte. Er kann nicht nur kostengünstiger produziert werden, weil er sich französischer Technik bedient. Der Corsa nutzt zudem die so genannte Common Modular Platform (CMP) der Franzosen, auf der auch der DS3 Crossback aufbaut, so greifen dort die Synergie-Effekte. Eine Leistung von 136 PS, 260 Newtonmeter maximales Drehmoment und 50-kWh-Akkus sollen im Opel Corsa-e für eine Reichweite von 330 Kilometern nach dem jetzt gültigen WLTP-Messverfahren sorgen.

Im App-Zeitalter hat Opel für den neuen Corsa-e vorgesorgt. Innerhalb von 30 Minuten sollen sich nicht nur die Batterien per Schnellladung zu 80 Prozent laden können. Mit der myOpel-App lässt sich zudem der aktuelle Ladestatus des Fahrzeugs von überall abrufen. Auch bei der Bestückung mit aktuellen Assistenzsystemen, einem Head Up-Display und digitalen Instrumenten konnte man sich im PSA-Konzernregal bedienen. Der Corsa-e wird zudem der erste Kleinwagen mit Matrix-LED-Scheinwerfern sein. Derzeit wird die Technik bei Opel erst ab der Kompaktklasse angeboten.

Von seiner Markteinführung an gibt es den Opel Corsa-e nur noch als Fünftürer, ein mittlerweile allgemein erkennbarer Trend im Kleinwagensegment. Wie auch beim Verbrenner gibt es eine Unterbodenverkleidung, einen Heckspoiler und einen sogenannten „Active Aero Shutter“ hinter dem Grill.

Im kommenden Jahr wird der ADAC Opel e-Rally Cup als Nachfolger des gleichnamigen Verbrenner-Wettbewerbs ins Leben gerufen werden. Auf Basis des Corsa-e wird ein Wettbewerbs-Fahrzeug für diese neue Serie entwickelt, das ebenfalls auf der IAA vorgestellt werden soll, der Corsa e-Rally. Die Leistungsdaten sind identisch mit denen des Serienfahrzeugs: 136 PS und ein Drehmoment von 260 Newtonmetern sollen auf den Wertungsprüfungen die Spreu vom Weizen trennen. Der Akku fasst wie das Serienmodell 50 Kilowattstunden. Der Preis für Kundenteams soll bei 50.000 Euro liegen.

Der Opel Corsa e-Rally wird mit Sicherheitskäfig und Rallyefahrwerk vorfahren. Der Unterfahrschutz ist vor allem ein notwendiger Schutz für die Antriebseinheit. Wie bei bisher bekannten Rallye-Fahrzeugen kommen eine „Fly Off“-Handbremse, Abschleppschlaufen und Schnellverschlüsse für Motorhaube und Heckklappe hinzu.

Fotos: Opel

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