Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Ein unachtsamer Moment beim Griff zur Zapfpistole – schon ist der falsche Sprit im Tank gelandet. Nicht nur Mietwagennutzer und Angestellte mit Zugriff auf den Firmenwagen-Fuhrpark kennen solch ärgerliche Fehler. Prinzipiell sind zwei Varianten möglich: Als größter anzunehmender Fehler beim Tanken gilt es, Benzin in einen Diesel zu füllen. Schon kleine Mengen lassen den Dieselschmierfilm im Motor reißen. Dadurch kommt es zu Metallabrieb, der das Einspritzsystem schädigen kann. Lief der Dieselmotor auch nur kurze Zeit mit Benzin im Tank, müssen Injektoren, Filter, Leitungen oder Pumpe ausgetauscht werden, was richtig ins Geld gehen und wirtschaftlich einem Totalschaden nahe kommen kann.
Wer also Benzin in den Dieseltank füllt, sollte noch nicht einmal erwägen, die Zündung einzuschalten. Vielmehr sollte man einen Abschleppdienst beauftragen, der das Fahrzeug zum Leerpumpen des Tanks in eine Werkstatt bringt. Auch wenn man mit dem Entleeren des Tanks Schlimmeres verhindert, wird die Fehlbetankung teuer, denn für die Bergung des Fahrzeugs und die Entsorgung des Diesel-Benzin-Gemischs werden bereits einige hundert Euro fällig.
Der umgekehrte Fall, also das Einfüllen von Diesel in einen Benziner, ist grundsätzlich schwerer, da sich der große Dieseltankrüssel in die meisten Benzintankstutzen nur schwer reinstecken lässt. Insofern sollte man also bereits beim Einführen der Zapfpistole seinen Fehler bemerken. Wird dennoch eine geringe Menge des falschen Treibstoffs getankt, kann man damit sogar weiterfahren, wenn der Tank ansonsten komplett mit Benzinkraftstoff aufgefüllt ist. Eine Beimengung von bis zu 5 Prozent Dieselkraftstoff können Benzinmotoren in der Regel verkraften. Wer es allerdings schafft, den Benzintank mit größeren Mengen Diesel zu füllen, muss das Fahrzeug bergen und den Tank auspumpen lassen, da durch die erhöhte Zündwilligkeit des Dieselkraftstoffes Motorschäden nicht auszuschließen sind, sowie die Abgasnachbehandlung damit nicht sonderlich gut klarkommt.