Die wissenschaftliche Basis für dieses Konzept liefern Probandenstudien, die das Unternehmen gemeinsam mit der Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit (SNNU) an der Universität des Saarlandes und der htw saar durchgeführt hat unter der Frage, wie Menschen auf Fahrsituationen reagieren. Der Mechanismus der Übelkeit beim Fahren – medizinisch korrekt: Kinetose – ist in seiner Ursache geklärt. Zugrunde liegt eine Diskrepanz in der Wahrnehmung: Das im Innenohr liegende Gleichgewichtsorgan fühlt eine Bewegung, die von anderen Sinnesorganen wie den Augen nicht bestätigt wird – das passiert insbesondere, wenn der Passagier konzentriert auf einen Bildschirm oder ein Buch blickt. Der menschliche Körper reagiert in dieser Situation ähnlich wie auf eine Vergiftung. Die Symptome reichen von leichtem Unwohlsein bis hin zu starker Übelkeit.
Ein Sensorset im Innenraum des Fahrzeugs sowie Wearables, welche die Probanden zur nicht-invasiven Messung am Körper tragen, sind aktuell Bestandteil der Forschung. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Fahrzeugbewegungen und besitzt ein individuelles Empfinden für Fahrkomfort. Diese Tatsache bildet ZF in einem Algorithmus ab, der, basierend auf KI-Methoden, die Körperreaktionen des Passagiers erfasst und somit ein personalisiertes Profil erstellt. Da somit für jeden Mitfahrer individuelle Daten vorliegen, denkt man bei ZF schon in Richtung automatisiertes Fahren: Entsprechende Fahrzeuge könnten in der Lage sein, den bevorzugten Fahrstil jedes Passagiers umzusetzen.
Quelle: ZF