Vor allen Dingen für ihn selbst, den Prüfstellen-Unternehmer aus Linz am Rhein, war das Rennen zunächst mehr psychische als physische Belastung: „Als ich zum ersten Mal wieder meine Runden absolvierte und dann auch noch in ein mir unbekanntes Auto stieg, waren natürlich Bedenken da, ob das Kopfkino als Folge des Unfalls wieder losgehen würde. Nach der ersten Trainingszeit am Donnerstag habe ich mich sukzessive an die früheren Zeiten wieder herangearbeitet.“ Am Ende stand Rang vier unter neun Konkurrenten in der hart umkämpften Klasse SP3T. Den Audi RSR3 TCR des Teams Avia Sorg Rennsport hatte das Team der vier Ingenieure erst kurz zuvor übernehmen können. „Vom Mechanischen her wäre unser Audi TT zwar einsatzfähig gewesen, aber wir hatten noch elektronische Probleme, die vor dem Rennen nicht zu beheben waren“, erklärte der Linzer KÜS-Langstreckenpilot.
Gleich zu Beginn der 24 Stunden, in Runde drei, fiel der Frontsplitter unter das Auto. Er drückte den Kühler nach hinten und beschädigte einen Wasserschlauch. Die Folge waren eine einstündige technische Reparatur und ein Rückfall im Klassement bis fast zum Ende des Feldes. „Aber Sorg Rennsport möchte ich keine Vorwürfe machen. Das war alles okay, auch wenn wir natürlich nicht so gut vorbereitet anreisen konnten wie sonst.“ Beim 6h-Rennen im August soll der Audi TT wieder einsatzbereit sein.
Was folgte, war eine grandiose Aufholjagd durch die Nacht und den Morgen, die dann durch das halbe Starterfeld nach vorne bis auf Gesamtplatz 88 führte. Gesamtsieger des Rennens wurde der Audi R8 LMS des Teams Audi Sport Phoenix aus Meuspath direkt an der Grand-Prix-Strecke. 156 Fahrzeuge waren am Samstagnachmittag auf die Strecke gegangen. Das Fahrerfeld wurde in diesem Jahr von Wetterkapriolen verschont. Der Veranstalter spricht von einem Rekordergebnis und gibt offiziell 230.000 Besucher an den vier Tagen von Donnerstag bis Sonntag an.
Fotos: Oliver Kleinz