Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Die Frage nach der richtigen Reichweite dürfte künftig die nach der PS-Leistung des Motors ablösen. Bei neueren E-Mobilen hat der Kunde häufig die Wahl zwischen unterschiedlich großen Akkus und damit auch zwischen unterschiedlichen Maximalreichweiten. Welche Variante man wählt, hängt außer vom Geldbeutel auch von den persönlichen Lebens- und Fahrumständen ab.
Der durchschnittliche deutsche Berufspendler etwa fährt täglich weniger als 50 Kilometer zur Arbeit. Eine Strecke, die die aktuellen E-Autos hin und zurück schaffen sollten – auch bei Eiseskälte und Dunkelheit. Wer bei einem solchen Nutzerprofil abends zuhause an der Wallbox oder tagsüber beim Arbeitgeber nachtanken kann, benötigt keinen großen Akku – rund 200 Kilometer Reichweite wie in vielen Kleinwagen dürften hier reichen. Ist das Tanken hingegen nur an öffentlichen Ladesäulen möglich, dürfte ein größerer Energie-Vorrat zumindest beruhigend sein. Dann kann der Akku beispielsweise einmal die Woche vollgeladen und die folgenden Tage leergefahren werden. In der Kompaktklasse etwa sind heute Werte über 300 Kilometern möglich.
Die extrem großen und teuren Akkus lassen sich zuhause jedoch kaum mehr sinnvoll betanken, sondern sind auf die Schnellladesäulen an der Autobahn angewiesen. Deren Netz ist zumindest in den Metropolregionen recht dicht und wächst weiter. Wer häufig in unbekannten oder sehr ländlichen Gegenden unterwegs ist, fährt aber aktuell mit einem Diesel noch besser als mit dem E-Mobil.