Unverkennbar war er, optisch natürlich wegen seiner Brandnarben im Gesicht – Zeichen seines lebensgefährlichen F1-Unfalles auf der Nordschleife in 1976. Aber auch unverkennbar mit seiner starken Meinung. Als Experte und Kommentator nahm er kein Blatt vor den Mund und sagte, was er dachte. Er war einer der wenigen, die sich in den Medien nicht verbiegen und damit auch gerne einmal anecken.
Andreas Nikolaus „Niki“ Lauda wurde 1949 in Wien geboren. Der Österreicher entstammt einer Familie von Industriellen. Aufgewachsen in wohlhabenden Verhältnissen, überwarf er sich mit dem Ziel, Rennfahrer zu werden, mit seiner Familie. Seinen Weg in die Formel 1 schaffte er trotzdem – mit eisernem Willen und einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit. Wegen seines guten Namens konnte Lauda nicht unerhebliche Bankkredite aufnehmen. Damit kaufte er sich in das March-Ford-Team ein. Seine sportlichen Erfolge machten dann Enzo Ferrari auf ihn aufmerksam. Dieser bot Lauda für 1974 einen Vertrag bei der Scuderia aus Maranello an. In diesem Jahr verpasste der junge Österreicher den Titel noch. Im Folgejahr 1975 holte er dann auf Ferrari seinen ersten F1-Weltmeistertitel.
Auch 1976 dominierte Lauda – bis zum Deutschland-GP. Auf der Nordschleife ereignete sich der folgenschwere Rennunfall, bei dem er starke Verbrennungen und eine Lungenverätzung davontrug. Nur sechs Wochen später saß Niki Lauda wieder im Cockpit. Beim Großen Preis von Italien startete er, trotz erheblicher Nachwirkungen des Unfalls und den daraus resultierenden Einschränkungen.
Seinen zweiten Weltmeistertitel in der Königsklasse holte Lauda 1977, ebenfalls für Ferrari. 1978 wechselte er zum Brabham-Rennstall unter Führung von Bernie Ecclestone. Während der Saison 1979 trat er als aktiver Fahrer zurück und baute seine eigene Airline auf. 1982 folgte das Comeback. 1984 schrieb er erneut Geschichte und entschied die Weltmeisterschaft mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem neuen Teamkollegen Alain Prost. Nach dem endgültigen Karriereende 1985 blieb Niki Lauda der Formel 1 in verschiedenen Funktionen erhalten. Besonders in der Funktion als Moderator prägte er die Serie bis zum heutigen Tage.
Der Mann mit der roten Kappe wird fehlen. Unvergessen wird er bleiben – als Rennfahrerlegende und als eines der prägnantesten Gesichter in der Formel 1.
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