Der 4,56 Meter lange und auf Leichtbau getrimmte Zweisitzer bringt lediglich 1.465 Kilogramm auf die Waage. Das Gewicht wurde durch jede Menge an mit Carbon verstärktem Kunststoff (CFK) unter anderem am Kofferraumdeckel, den vorderen Kotflügeln sowie der gewichtsoptimierten Dachkonstruktion eingespart. Die Stoffmütze lässt sich elektrisch ver- und entriegeln, der Rest muss per Hand erledigt werden. Ein Hingucker ist der speziell geformte Verdeckkastendeckel mit seinen Double Bubble-Streamlinern, der den Zuffenhausener äußerst kraftvoll und athletisch erscheinen lässt. Zusammen mit den verkürzten Scheibenrahmen, den verkleinerten Seitenfenstern und dem abgesenkten Windlauf verleiht es dem Jubiläumsmodell sein athletisches Erscheinungsbild und die niedrige Fly-Line prägte schon den 356 Speedster. Leichtbau bestimmt nicht nur die Karosseriekomponenten, sondern auch den Innenraum mit den CFK-Vollschalensitzen, dünnen Türtafeln mit Öffnerschlaufen und Ablagenetze sparen zusätzlich an Gewicht. Klimaanlage und Navigation gehören aus Gewichtseinsparungsgründen nicht zum Serienumfang, können allerdings ohne Aufpreis geordert werden.
Für den Vortrieb sorgt ein Sechszylinder-Saugmotor. Der extrem drehfreudige Vierliter-Boxermotor, der aus dem 911 GT3 bekannt ist, und optimiert wurde, hat eine Höchstdrehzahl von 9.000 Touren. Der Sauger bekam Hochdruck-Einspritzinjektoren und eine modifizierte Sauganlage mit Einzeldrosselklappen und leistet jetzt 510 PS (plus 10 PS). Außerdem kommen noch zwei Ottopartikelfilter zum Einsatz, damit erfüllt er die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Sein Drehmoment-Bestwert von 470 Newtonmetern erreicht der Speedster bei 6.250 Umdrehungen. Den Konsum gibt der Hersteller im Schnitt mit 13,8 Litern an, unser Verbrauch auf einem ersten Ausritt lag bei 16,5 Litern. Mit seiner präzisen Lenkung und dem straffen Fahrwerk sorgt der Open-Air-Elfer für puren Fahrspaß. Die Kraft wird ausschließlich mittels einer Sechshand-Handschaltung, mit knackig kurzen Wegen, auf die Räder gebracht. Die aktivierbare Auto-Blip-Funktion gleicht die Drehzahlunterschiede zwischen den Gängen beim Herunterschalten mit Zwischengasstößen aus. Den Sprint von Null auf Tempo 100 absolviert der Zweisitzer in vier Sekunden und bei Tempo 310 ist Schluss. Dank der Hinterachslenkung, den Porsche Regelsystemen Torque Vectoring, Stability Management, dem variablen Dämpfersystem mit Sportabstimmung und der innenbelüfteten Keramik-Bremsanlage – die kernig zubeißen kann – fühlt man sich in allen Lebenslagen gut aufgehoben.
Ab Mitte Mai beginnt die Produktion des Speedster im Zuffenhausener Stammwerk. Auf Wunsch gibt es ein Heritage-Design-Paket für rund 21.700 Euro, das klassische Elemente aus den 50er und 60er Jahren aufgreift, wie beispielsweise Spears-Lackierung, historischem Porsche-Wappen und goldfarbenen Schriftzügen. Für den limitierten 911 Speedster werden 269.274 Euro fällig.
Foto: Porsche