KÜS: Wie kommt der große Wechsel von Südamerika zur Arabischen Halbinsel generell bei Ihnen an?
Quandt: Nicht ganz überraschend, da der Veranstalter ASO seit einigen Jahren immer wieder versucht hat, weitere Länder in Südamerika dazu zu gewinnen. Wir waren jahrelang im Nordwesten Argentiniens, im Norden von Chile und im Süden Perus unterwegs mit der Rallye, so dass sich oftmals sogar die Routen überschnitten haben, sprich: teilweise identisch waren. Marokko ist bereits „voll“ mit Veranstaltungen, Algerien alleine bietet nicht ganz die Vielfalt. Ich selbst war bereits einmal in Saudi Arabien anlässlich der Hail-Rally und habe bereits eine Vorstellung von dem Land: Es gibt alles her für eine richtige Cross-Country-Veranstaltung.
KÜS: Wird die Veranstaltung nun auch insgesamt preisgünstiger, da die An- und Rückreisewege, zumindest für europäische Teams, beträchtlich kürzer sind?
Sven Quandt: Wir haben noch keine Information vom Veranstalter ASO über die Höhe des Nenngeldes und die von der ASO organisierte und berechnete Logistik an die Teams. Es dürfte jedoch nicht teurer werden, der Transport jedenfalls sollte günstiger werden.
KÜS: Werden die landschaftlichen Gegebenheiten in Saudi Arabien zwangsläufig auch zu technischen Veränderungen der Fahrzeuge führen, müssen eventuell gar neue Homologationen vorgenommen werden?
Quandt: Nicht wirklich. Unsere Fahrzeuge sind höhenangepasst aufgrund des Terrains in Südamerika. Wir haben an Rennen unter anderem in Marokko und Kasachstan teilgenommen, die ähnliche Voraussetzungen aufweisen. Die Morgentemperaturen liegen oftmals bei 0 bis 10 Grad, tagsüber um die 20 Grad.
KÜS: Können deshalb die Wertungsetappen ab 2020 verlängert werden, zumal die „Liaisons“ (Verbindungsetappen zwischen den gezeiteten Wertungsprüfungen) ja unverhältnismäßig lang waren?
Quandt: Wir hoffen auf längere Tagesetappen, die ein Abgleiten in „Sprint“-Etappen vermeiden.
KÜS: Welche Ziele haben Sie und mit welchen Teilnehmern Ihres X-raid-Teams planen Sie, obwohl es ja noch etwa 9 Monate bis zum Start sind?
Quandt: Das hängt von vielen Kriterien ab, vor allem vom Terrain und der genauen Streckenführung. In den kommenden Wochen wird die ASO weitere Details dazu bekannt geben. Wir wollen jedoch mit unseren beiden Fahrzeugkonzepten an den Start gehen, da sowohl unser 4×4 (MINI) als auch der Zweirad angetriebene „Buggy“ auf dem jeweiligen Gelände ihre technischen Vorteile ausspielen können.
KÜS: Herr Quandt, wir danken Ihnen für das Gespräch.