KÜS-Interview: Ihre Meinung bitte, Herr Hennerici!

Marc Hennerici (37) ist Nordschleifen-Profi und als Vertreter des ADAC Mittelrhein einer der Gründungväter der neuen Nürburgring eSports GmbH & Co. KG. Wir sprachen mit ihm bei der Vorstellung des neuen Projektes am Nürburgring

KÜS: Herr Hennerici, Sie kennen die Nordschleife aus unzähligen Runden als Tourenwagenprofi, aber auch als Vertreter des ADAC Mittelrhein im neuen SimRacing-Projekt am Nürburgring. Welche Bedeutung hat die neu gegründete „Nürburgring eSports GmbH & Co. KG“ für die Zukunft der Rennstrecke?

Marc Hennerici: eSports boomt. Das Verhalten viele junger Leute, die in den Motorsport drängen, hat sich verändert. Die klassische Vorgehensweise von der Kartbahn auf die Rennstrecke hat ausgedient. Ziel der Gesellschaft ist es, den virtuellen Motorsport als neues, strategisches Geschäftsfeld am Nürburgring fest zu verankern und sich somit noch breiter für die Zukunft aufzustellen.

KÜS: Wie genau darf man sich eSports und Sim-Racing am Nürburgring denn in Zukunft vorstellen?

Hennerici: „Im Eifeldorf „Grüne Hölle“, das als Immobilie lange Zeit brach lag, wird die neue „Nürburgring eSports Lounge“ auf rund 300 Quadratmetern entstehen. Die virtuellen Cockpits und die Bildschirme wurden mit Hilfe erfahrener Rennprofis erstellt und bieten ein 1:1-Fahrerlebnis auf der Nordschleife. Der Nürburgring ist die weltweit am meisten gespielte Rennstrecke. Wir bieten elektronischen Motorsport auf höchstem Niveau an. Hier sollen weltweit Online-Wettbewerbe aller Kategorien gespielt werden.

KÜS: Wie fühlt es sich an, eine virtuelle Runde im Fahrersitz zu drehen, wenn man die Strecke als Profi auf der Rennstrecke kennt?

Hennerici: eSports, das ist körperliche und geistige Anstrengung. Da wird man im Sitz durchgerüttelt und muss über die Distanz von mehr als 20 Kilometern Nordschleife im Renntempo auf den Punkt mental fit sein, um die optimale Balance zu finden. Hier können junge Menschen vom Anfänger zum Profi werden, denen es von Hause aus an finanziellen Mitteln zum Einstieg in die reale Motorsport-Welt mangelt.“

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