Ihre bekannteste Rolle ist sicher die der Bella Block: Die spröde Kommissarin, bei der man nie genau weiß, ob ihre innere Einsamkeit ihr Wunsch oder ihr Schicksal ist, scheint wie maßgeschneidert für die Schauspielerin Hannelore Hoger. Und man darf den letzten Satz im Präsens schreiben, denn obwohl sie im TV seit März 2018 offiziell im Ruhestand ist, ermittelt Bella Block in Form von Wiederholungen weiter. Und auch die Wiederholungen sind absolut sehenswert.
Von Hannelore Hoger wusste man persönlich nicht allzu viel. Geschickt hat sie, die vor ihrer Fernseh-Laufbahn und parallel dazu auch eine exzellente Theaterschauspielerin war, ihr Privatleben weitgehend abgeschirmt. Wer einfach nur neugierig war, mochte sich an ihr die Zähne ausbeißen.
Zu dieser Haltung passt, was sie in ihren Erinnerungen preisgibt. Erst mal lässt sie Tochter Nina zu Wort kommen, die ihrerseits einen grünen Renault 4 und seine Bedeutung einführend beschreibt. Eine Reise nach Verdun, von hoher Bedeutung für die ganze Familie. Nina, ebenfalls Schauspielerin, hat längst ebenfalls ihr Publikum erobert. Zum Beispiel als strenge Mutter Oberin in Um Himmels Willen: Da ist sie Schwester Theodora, überzeugte Katholikin, unnahbar – die Brüche in ihrer Biographie allerdings dabei keineswegs versteckend.
Wie in ihren Rollen, erfährt man über Hannelore Hoger und ihr Leben so viel, wie wirklich interssant ist. Ein Blick hinter die Kulissen ihres Berufs, der längst nicht so schillernd ist, wie es die bunten Zeitungen oft suggerieren. Ein Beruf, den sie um eine bisher eher unbekannte Facette erweitert hat: Hannelore Hoger, die am 20. August 76 Jahre alt wird, ist auch begeisterte Malerin.
Hannelore Hoger: Ohne Liebe trauern die Sterne. Bilder aus meinem Leben. Rowohlt Taschenbuch Verlag (rororo); 12 Euro.