Johannes Oerding, Pe Werner, Frank Ramond, Sven Bünger und andere: Mary Roos hat sich für ihr neues Album mit namhaften Kollegen zusammengetan. In den Medien ist sie ohnehin auch durch ihre Mitwirkung bei Sing meinen Song – Das Tauschkonzert: Mary Roos ist nicht nur in Bestform, Abenteuer Unvernunft zeigt auch ein Repertoire, das voll und ganz zu ihr passt.
Am Anfang der besten Geschichten, Steinalte Kinder, Ich wär bei mir geblieben – die Songtitel verraten, dass hier jemand mal launig, mal melancholisch über Leben und Lebenserfahrung singt und sinniert. Nähere Betrachtung verdienen auch die Neuaufnahmen von drei ihrer bekanntesten Lieder:
Nur die Liebe lässt uns leben – das hat ihr beim Grand Prix 1972 nicht nur den dritten Platz beschert, sondern auch die Tür zum Nachbarland Frankreich geöffnet: In Paris hat Mary Roos es bis ins legendäre Olympia geschafft. Aufrecht gehn hätte 1984 der zweite Eurovisions-Triumph werden können. Da allerdings hatte sie wenig Fortune – ein Evergreen ist das Lied trotzdem geworden. Schließlich Arizona Man: Damit hat sie, wiederum in den frühen Siebzigern, zusammen mit Giorgio Moroder dem Sythesizer Einlass in den deutschen Schlager verschafft.
Nicht alles, was sie im Laufe der Zeit gesungen hat, wurde Mary Roos auch gerecht: Sie hätte mehr aus ihren Ecken und Kanten machen sollen, hat die Sängerin etwa zur Jahrtausendwende mal selbstkritisch in einem Interview gesagt. Mit Abenteuer Unvernunft ist ihr das defintiv gelungen. Ironisch, weise, selbstbewusst, nachdenklich – die Palette könnte breiter kaum sein. Und auch stimmlich braucht sie noch nach fast 50 Jahren im Business keinen Vergleich zu scheuen.
Mary Roos: Abenteuer Unvernunft (Electrola)