Stina Lunds Biographie liest sich streckenweise fast wie die von Astrid Lindgren – geboren in Vimmerby, schon früh mit Büchern in Kontakt gekommen, dann selbst Schriftstellerin geworden. Und auch der Titel Preiselbeertage klingt nach schwedischem Idyll wie in Bullerbü. Tatsächlich aber verknüpft die 1970 geborene Autorin, die ebenso deutsche wie schwedische Wurzeln hat, verschiedene Handlungen miteinander, die keineswegs nur Harmonie versprechen. Den Hintergrund bildet eine Kindheit in der früheren DDR – und die Rückkehr einer inzwischen erwachsenen Frau nach Schweden, wo sie seit ihrer Kindheit nicht mehr war. Preiselbeertage hat viele nachdenkliche Untertöne, die zeigen, dass manchmal, ganz plötzlich, das Leben eine ganz andere Wendung nimmt als geplant. Und so ist es im realen Leben ja tatsächlich.
Stina Lund: Preiselbeertage. Rowohlt Verlag; 12,99 Euro.