Es ist ja noch ein wenig hin, aber vielleicht haben Sie doch schon Lust auf Vor-Weihnachts-Stimmung? Ein ganz kleines bisschen zumindest?
Dann lassen Sie sich vom Sams in diese versetzen. Und ich gebe zu, dass mich allein der Buchtitel neugierig gemacht hat.
Manche von denen, die das Sams – dieses nicht wirklich definierbare Wesen mit merkwürdigem Äußeren, Wunschpunkten im Gesicht und dem großen Herzen – bei seiner Premiere in 1973 kennenlernten, mögen heute schon Großeltern sein. Man kann also sagen, dass das Sams – das an einem Samstag erstmals das Leben von Herrn Taschenbier kreuzte – ganze Generationen zum Lachen gebracht, begeistert und vielleicht auch ein Stück weit erzogen hat. Es bürstet die traditionelle Kindererziehung gegen den Strich, hinterfragt unerbittlich alle dasmachtmanebenso-Regeln der Erwachsenen und verhilft damit denjenigen zu mehr Mut, die ihn dringend brauchen. So wie Pippi Langstrumpf und Karlsson vom Dach – passt schon, dass die im selben Verlag erschienen sind wie die – in über 40 Jahren zur Serie gewachsenen – Sams-Bücher.
Nun also Weihnachten: Bäume, Geheimnistuerei, eine festliche Stimmung – davon lässt sich das Sams, erst verwundert über das Treiben, problemlos anstecken. Überraschungen sind sicher und – so viel sei verraten – ein schöner Weihnachtsabend für Herrn Taschenbier und andere gewiss.
Mit den Tugenden, die Paul Maar von Anfang an seinem Sams mitgab, kann man auch als Erwachsener hier Weihnachten mit allen Vorboten für sich neu entdecken. Gerade, wenn man in eine Ich-wollt-es-wär-schon-alles-vorbei-Routine verfallen ist und es, ganz ehrlich, doch wieder gerne anders hätte. So wie als Kind.
Paul Maar selbst hat sich die kindliche Neugier aufs Leben bewahren können. Unglaublich, aber rechnerisch unwiderlegbar – am 13. Dezember 2017 wird er 80. www.kues.de wird ihn zeitnah gebührend würdigen!
Paul Maar (Text)/Nina Dulleck (Zeichnungen): Das Sams feiert Weihnachten. Oetinger Verlag; 12,99 Euro.