Le Mans 2017:Mission possible

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KÜS-Botschafter Timo Bernhard geht im Porsche LMP1 das große Ziel – am kommenden Sonntagnachmittag ganz oben auf dem Podium zu stehen, von der …. Startposition an. Vorausgegangen war ein ausgesprochen strategisch angelegtes Programm, mit dem sich das ganze Team während der Rennwoche auf das Highlight der Saison vorbereitete. Im freien Training am Mittwoch Nachmittag, dem am Abend folgenden ersten Qualifying sowie dem zweiten und dritten Teil am Donnerstag (Fronleichnam – in Frankreich kein Feiertag) wurden, wie Timo Bernhard erläuterte, zuerst das Set-Up herausgefahren, mit dem auch seine beiden Team-Kollegen ein gutes Gefühl für den Boliden haben. Im Mittelpunkt dabei: Die richtige Planung des Rennablaufs unter Berücksichtigung der in den vorausgegangenen Session gewonnenen Daten und dem Feedback der Piloten auf die zuvor umgesetzten Änderungen – vor allem beim Fahrwerk und der Aerodynamik. In Kombination mit den von den unzähligen Sensoren des Boliden stammenden Daten und den Beobachtungen des Wettbewerbs einschließlich deren gefahrener Runden/-Zeiten wird an der eigenen Strategie gefeilt.

Für Timo Bernhard sind die vorhergesagte Hitze, insbesondere die erwarteten verhältnismäßig hohen Temperaturen in der Nacht eine der größten anstehenden Herausforderungen – für Mensch und Material, vor allem aber für die Reifen, die die Power des Boliden – rund 1000 PS auf den Asphalt bringen müssen. Außerdem gilt es selbst bei dem Rennen, zweimal rund um die Uhr cool zu bleiben. Dies gilt besonders für die prestigeträchtige Pole-Position. Am Mittwochabend, so erläuterte er auf Nachfrage, hatte er keine freie Runde. Grundsätzlich sei es eine absolute Herausforderung diese zu erobern, weil durch die 60 Autos viel mehr Verkehr auf der Strecke sei. Wenn diese aber frei wäre (Anm. z.B. nach einer Safety-Car-Phase) dann könnten die fünf um den Gesamtsieg fahrenden Autos innerhalb einer halben Sekunde rangieren. Er selbst, so erklärte er vor den entscheidenden Sessions, wolle auch am Donnerstag einen Versuch starten. Und das Ergebnis konnten die Fans live im Fernsehen verfolgen. Er hatte keine richtig freie Runde, büßte dabei jeweils entscheidende Zehntel ein, die sich am Ende auf rund drei Sekunden summierten und so Startreihe zwei einbrachten.

Mehr Glück hatten die Porsche Herausforderer von Toyota. Direkt nach einer Unterbrechung – rote Flagge – hatte der Japaner Kamui Kobayashi im Toyota TS050 Hybrid diese eine absolut perfekte Runde. Und er nutzte sie für einen neuen absoluten Rundenrekord: Mit 3:14,791 min oder 251,882 km/h unterbot er deutlich die rund 30 Jahre alte Bestmarke von Hans-Joachim Stuck (Porsche 962C, 1985 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit 251,815 km/h) knapp. Beste Voraussetzung also für ein megaspannendes Rennen bei besten äußeren Bedingungen, wobei es wie im letzten Jahr gilt, als erster nach 24 Stunden die Ziellinie zu überqueren. Oder wie es die Engländer auf den Punkt bringen: If you want to finish first, you first have to finish. Und genau diese Kontinuität wird einer der Schlüssel zum Erfolg – kombiniert mit Strategie und Erfahrung – für Timo Bernhard im Porsche LMP1.

Text und Bilder: Bernhard Schoke

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